Süddeutsche Zeitung

Abschied:Mutter der Schulfamilie

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Susanne Arndt tritt als Elternbeiratsvorsitzende am Ickinger Rilke-Gymnasium ab

Von Susanne Hauck, Icking

Die langjährige Elternbeiratsvorsitzende Susanne Arndt hat viel für die Weiterentwicklung des Rilke-Gymnasiums Icking getan. Nun gibt sie ihr Amt ab, der Landeselternvereinigung der bayerischen Gymnasien (LEV) will sie aber erhalten bleiben.

"In Icking redest du viel mit den Eltern, die kennen sich aus, das ist nicht überall so." Diesen Tipp zum Umgang mit den Schulen habe ihm sein Vorgänger bei der Amtsübergabe gegeben, gestand Landrat Josef Niedermaier (FW) vor kurzem bei der Feierstunde zur Verabschiedung der langjährigen Elternbeiratsvorsitzenden Susanne Arndt und würdigte damit ihre Fachkompetenz bei der Mitverwaltung der Schule, die sie bis an die Spitze der Elternarbeit getragen hat. Denn Arndt ist auch Vorsitzende der Landeselternvereinigung.

Es ist so etwas wie das Ende einer Ära: 14 Jahre hat Susanne Arndt die Elternarbeit am Rainer-Maria-Rilke Gymnasium in Icking geprägt, davon vier Jahren als Vorsitzende. Nun gibt sie die Leitung ab. In ihre Amtszeit fielen wichtige Weichenstellungen für die Schule, vom Neubau der Mensa und des Physikbaus über die energetische Sanierung bis hin zur Rückkehr zum G 9. Schulleiterin Astrid Barbeau und Elternbeiratskollegin Ulli Viehmann konnten in Anlehnung an Susanne Arndts Initialen gar nicht genug mit "S" oder "A" beginnende Lobesworte finden, um ihre Tatkraft zu beschreiben.

Ein kleines Erdbeben habe die Ankündigung Arndts ausgelöst, als Vorsitzende auszuscheiden, sagte Barbeau, die ihren Beitrag zur Weiterentwicklung der Schule lobte. Arndt habe ihr vor drei Jahren den Antritt als neue Schulleiterin sehr erleichtert. Denn sie sei gerade drei Tage im Amt gewesen, als das Landratsamt anrief und die Turnhalle zur Flüchtlingsunterkunft umnutzte. Die Elternbeiratsvorsitzende sei gleich auf sie zugekommen und habe ihr angeboten, gemeinsam den Brief an die Elternschaft zu verfassen. Die Schule sei stolz auf ihren öffentlichkeitswirksamen Namen, der bei Schulthemen im Rundfunk oder im Fernsehen oftmals genannt werde. Als LEV-Vorsitzende bemühe sich Arndt zudem nicht zufällig, das Beste für Bayerns Schulen zu erreichen. "Das ist ein starkes Zeichen für eine Schule, die aus einer Elterninitiative entstanden ist."

Arndt möchte allerdings ihrem jüngsten Sohn "zwei Jahre eine Mutter ohne Amt gönnen", wie sie ihren Rücktritt begründete. Da dieser erst in der Q 11 ist, kann sie zudem den neuen Elternbeirat am Ickinger Rilke-Gymnasium noch eine Weile begleiten.

Die Anfangsjahre in der Schule waren nicht gerade leicht, gestand sie in ihrem Rückblick. "Die Elternarbeit war damals ein No-go." Froh sei sie gewesen, als es dann unter der Schulleitung Winfried Steflbauers ein Anliegen gewesen sei, Frieden reinzubringen. Als der erste Neujahrsempfang stattfinden konnte, habe sie gewusst, dass es bergauf gehe. Ihr sei es immer darum gegangen, die Idee von der Schulfamilie wiederzubeleben. "Das haben wir erreicht."

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Quelle:
SZ vom 28.09.2018
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