Süddeutsche Zeitung

Aus dem Polizeibericht:Unfreiwillig selbst gestellt

Die alkoholumnebelte Nutzung einer Übersetzungs-App hat einem Kraftfahrer am Silvesterabend eine Geldbuße wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingebracht. An der Tank- und Raststätte Höhenrain an der A 95 war der Mann laut Polizei gegen 19 Uhr an den Tankwart herangetreten und hatte ihm via App am Smartphone mitgeteilt, dass er gerade überfallen worden sei. Dieser rief daraufhin die Polizei. Als die Beamten eintrafen, bemerkten sie deutlichen Alkoholgeruch bei dem 42-Jährigen. Ein Test ergab dann der Polizei zufolge einen Wert von mehr als 1,8 Promille. Aufgrund der Alkoholisierung und Widersprüchen in seiner Schilderung über den angeblichen Überfall durchsuchten die Beamten die Fahrerkabine des Kleintransporters. Hierbei tauchte das angebliche Diebesgut - die Geldbörse des Mannes - wieder auf. Allerdings fanden die Polizisten zugleich einen Teleskopschlagstock, der griffbereit neben dem Lenkrad lag - und das stellte eine Ordnungswidrigkeit nach dem Waffengesetz dar. Der Schlagstock wurde sichergestellt und der Kraftfahrer musste noch vor Ort eine Geldbuße bezahlen. Die Beamten stellten zudem die Fahrzeugschlüssel sicher. Den Mann wegen Trunkenheit am Steuer zu belangen, war jedoch nicht möglich. Es sei nicht zu belegen gewesen, dass der Mann schon betrunken war, als er mit dem Transporter auf die Raststätte gefahren ist, schließen die Beamten ihren Bericht.

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