Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:Kahlschlag und Wahlwerbung

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Kahlschlag hart ahnden

Zum Bericht über einen abgeholzten Lärchenwald, "Kahlschlag am Brünnstein" (29. November):

Wie waar's mit einer Enteignung von dera Bagasch? Oder wenigstens mit einem Verfahren, das mindestens 20 Jahre dauert? Die Schönheiten der Natur sind doch als gemeinnützig durch die Bayerische Verfassung geschützt. Oder nicht? Dann wird's Zeit! Dr. Willibald Karl, Weßling

Kein Ersatz für die Eigensicherung

"Trixi-Spiegel-Test wird deutlich größer" vom 27. November sowie "Ein Spiegel gegen die Todesgefahr" vom 9. November:

Die Installation von Spiegeln an Kreuzungen oder an Lastwagen wird Unfälle mit Radlern beim Rechtsabbiegen nicht vermeiden können. Ich beobachte, dass sich Radler oft grundsätzlich im Recht zu fühlen scheinen und sich anschicken, mit unverminderter Geschwindigkeit und stur geradeaus blickend, Kreuzungen zu überqueren. Sie scheinen sich der Gefahr des toten Winkels nicht bewusst zu sein. Ich finde es unabdingbar, von Radlern zu fordern, dass sie vor Kreuzungen das Tempo reduzieren und sich mit einem Blick über die linke Schulter, besser noch mit Augenkontakt, vergewissern, dass der Autofahrer sie wahrgenommen hat. Kein Spiegel kann den Radler so schützen wie sein eigenes umsichtiges Verhalten! Das sollte bereits Kindern als Voraussetzung für den Erwerb des Fahrradführerscheins eingeimpft werden. Sybille Böhm, München

Ein Mittel gegen K.-o.-Tropfen

Als Opferanwalt und Leiter einer Außenstelle des Opferhilfevereins Weißer Ring kann ich Ihre Feststellungen im Bericht "Tückische Mischung" (14. November) über K.-o.-Tropfen bestätigen. Wir haben Opfer, die übel zugerichtet wurden und lebenslang unter der Tatsache leiden, sich an einen bestimmten Zeitraum nicht erinnern zu können, in dem etwas Schlimmes passiert ist, wie etwa eine Vergewaltigung oder Körperverletzung. Es ist deshalb wichtig, über die Gefahr von K.-o.-Tropfen immer wieder zu berichten, um die möglichen Opfer genauso zu sensibilisieren wie Gastwirte, Angehörige et cetera. Hauptproblem ist, dass K.-o.-Tropfen im Getränk nicht bemerkt werden. Man kann sie weder sehen noch riechen und auch nicht schmecken. Die Lösung ist einfach: Die Flüssigkeit muss mit einem Bitterstoff versehen werden. Die Opferzahlen würden so drastisch sinken. Hier muss die Politik endlich handeln, wie es der Arzt Michael Rath schon lange fordert. Das Interesse der Industrie muss hinter das Opferschutzinteresse rücken. Bei Bier, welches zur Produktion von Biershampoo vergällt wird, klappt es beispielsweise. Warum nicht im Bereich der sogenannten K.-o.-Tropfen? Jochen Link, Villingen-Schwenningen

Wahlwerbung auf Bürgerkosten

Ein freundlicher Mensch scheint er zu sein, der Ministerpräsident Markus Söder. Soll doch in Zukunft jeder junge Mensch zum 18. Geburtstag ein Glückwunschschreiben der Staatsregierung mit der Unterschrift von Herrn Söder persönlich bekommen ("Söder gratuliert allen 18-Jährigen", 30. November/1. Dezember). Ab dem 1. April 2020 sollen diese Ehrentage mit einem persönlichen Schreiben gewürdigt werden, um "junge Menschen an die Demokratie zu binden". Oder sollte man besser sagen: um jungen Menschen die CSU schmackhaft zu machen. Denn mit der Volljährigkeit ist man schließlich potenzieller Wahlberechtigter. Die Wahlwerbung für Markus Söder und seine CSU soll den Steuerzahler jährlich 100 000 Euro kosten. 1. April 2020 - da war doch was? Hoffentlich stellt sich die Aktion tatsächlich als vorgezogener Aprilscherz der Staatsregierung heraus. Karl Schweiger, Reichertshofen

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SZ vom 06.12.2019
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