Süddeutsche Zeitung

Unfall:Mann wird auf Mittlerem Ring von Auto erfasst und 100 Meter mitgenommen

Von Susi Wimmer

Der Unfall wäre in jeder Stuntshow der Renner: Ein betrunkener 19-Jähriger hat sich Dienstagnacht in Untersendling auf den Mittleren Ring gestellt, um die Fahrzeuge zum Anhalten zu zwingen. Dabei wurde er von einem Auto erfasst, auf das Dach katapultiert, wo er nach etwa 100 Metern Fahrt immer noch lag und mit lediglich leichten Verletzungen herunterklettern konnte.

Der junge Mann war offenbar mit seinem Begleiter beim Feiern gewesen. Entsprechend war der Grad der Alkoholisierung, als die zwei kurz vor Mitternacht auf die Idee kamen, zu Fuß über den sechsspurigen Ring nahe der Abzweigung zur Lindauer Autobahn zu laufen. Dabei stolperte der 36-jährige Begleiter und blieb leicht verletzt liegen. Der Jüngere zog den Freund von der Mittelspur weg auf die Außenspur und stellte sich mit seiner dunklen Bekleidung mitten auf den Ring, mit erhobenen Armen, um alle Autos zum Bremsen zu zwingen.

Eine 59 Jahre alte Frau sah den Mann zu spät, ihr Auto erfasste ihn frontal. Der Mann wurde über die Motorhaube auf das Dach gehievt. Die Fahrerin bemerkte, dass er noch immer auf dem Dach lag, und bremste ihren Pkw ganz vorsichtig herunter, bis er sanft zum Stehen kam. Dann stieg sie aus, verständigte den Notarzt, und die Retter halfen dem Betrunkenen vom Dach herunter.

Er und sein Bekannter kamen zunächst mit Verdacht auf schwere Verletzungen in eine Münchner Klinik. Dort stellte sich jedoch heraus, dass beide nahezu unverletzt waren. Zwei Spuren des Mittleren Rings in Richtung Norden wurden etwa drei Stunden lang gesperrt, es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.

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