Süddeutsche Zeitung

Überfall in Pasing:Taxler stellt Räuber

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Von Susi Wimmer

Der Fall ist laut Polizei zur Nachahmung nicht empfohlen, wenngleich er glimpflich ausging: Ein Taxifahrer hat bereits am Freitagabend einen Räuber, der ihn mit einer Waffe bedroht hatte, angegriffen, ihn anschließend verfolgt und am Ende auch zur Strecke gebracht. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass der 24-jährige Täter eine Schreckschusswaffe benutzt hatte. Zum Glück für den Taxifahrer.

Der 55-jährige Taxler nahm vergangenen Freitag gegen 22.40 Uhr an der Hackerbrücke den Fahrgast auf, der auf dem Rücksitz Platz nahm. Er wolle nach Pasing, in die Peter-Vischer-Straße, sagte der Mann. Der Taxifahrer gab Gas und als das Ziel erreicht war, nannte der Fahrer den Preis und drehte sich zum Fahrgast um. Just in diesem Augenblick zog der Mann eine Schusswaffe und hielt sie dem Taxifahrer an den Kopf.

Täter rechnete nicht mit Gegenwehr

Dazu murmelte er für sein Opfer unverständliche Worte. Der Taxifahrer ließ sich von der Waffe nicht beeindrucken und versuchte beherzt, sie dem Räuber aus der Hand zu schlagen. Mit dieser Gegenwehr hatte der Täter offenbar gar nicht gerechnet.

Er sprang aus dem Taxi, lief zu einem Fahrrad, das er dort zuvor unversperrt abgestellt hatte, und strampelte davon. Der Taxifahrer setzte ihm sofort mit seinem Auto nach und verfolgte den Räuber bis zur Fußgängerunterführung an der Gottfried-Keller-Straße. Dort stieg das wehrhafte Opfer aus dem Taxi und rannte dem Flüchtigen durch den Fußgängertunnel nach.

An den Pasing Arcaden, wo der Täter gerade sein Radl ein paar Treppen hinauftragen wollte, konnte ihn der Taxler einholen und zu Boden stoßen. Dann bat er Passanten, die Polizei zu verständigen. Die Beamten stellten fest, dass der Täter in Pasing lebt und dort als Küchenhilfe arbeitet. Der 24-Jährige wurde festgenommen, jetzt sitzt er in Haft.

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Quelle:
SZ vom 27.10.2015
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