Süddeutsche Zeitung

Türkenstraße:Das Elser-Haus

Dieses Gebäude war auch 1939 ein Wohnhaus, so wie heute. Im September und Oktober jenes Jahres aber lebte hier, an der Türkenstraße, Georg Elser zur Untermiete. Der Tischler aus Königsbronn bei Heidenheim baute unter anderem hier an seiner Bombe, mit der er Adolf Hitler töten wollte, um den großen Krieg zu verhindern. Sterben sollte Hitler am 8. November 1939, während einer seiner traditionellen Ansprachen im Bürgerbräukeller zum Gedenken an den Hitlerputsch von 1923. Im August 1939 zog Elser nach München, er wohnte erst an der Blumenstraße, dann hier an der Türkenstraße. Mehr als 30 Mal ließ er sich nachts im Bürgerbräukeller einsperren und präparierte eine Säule neben dem Rednerpult. Den Zünder der Bombe stellte er auf den 8. November um 21.20 Uhr - doch ausgerechnet an jenem Tag verließ Hitler den Saal früher als sonst. Als die Bombe detonierte, war der Diktator fort. Elser wurde gefasst, ins KZ Dachau gesperrt und am 9. April 1945 erschossen. Seit 1997 erinnert an der Türkenstraße der Georg-Elser-Platz an ihn; seit 2009 gibt es eine Gedenkstätte mit Lichtinstallation.

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Quelle:
SZ vom 18.12.2018 / wet
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