Süddeutsche Zeitung

Trickdiebe:Betrüger tricksen 80-Jährigen aus

Lesezeit: 1 min

Die Diebe fliehen im Fahrstuhl, was ihnen zum Verhängnis wird

Von Thomas Anlauf

Trickbetrüger versuchen besonders häufig, ältere Menschen um Schmuck und Geld zu bringen. Die Täter rechnen mit der Leichtgläubigkeit ihrer Opfer und geben sich mal als Handwerker, mal als Polizeibeamte aus. In einem Fall an der Freischützstraße könnte es sich im Nachhinein herausstellen, dass die Trickdiebe selbst allzu naiv waren. Denn die beiden etwa 50 Jahre alten Männer, die sich bei einem 80-Jährigen als Handwerker vorstellten und ihn um sein Bargeld und Wertsachen im Wert von etwa 1000 Euro brachten, wurden im Lift des Wohnhauses gefilmt. Nun fahnden Ermittler der Polizei bundesweit mit Fotos nach den zwei Tätern.

Am Mittag des 16. März sprach einer der Männer den 80-jährigen Münchner am Hauseingang an und sagte, er müsse wegen eines verstopften Rohres das Wasser im Haus abstellen. Nachdem der Rentner daraufhin in seine Wohnung ging, klingelte es kurz darauf. Der vermeintliche Klempner, der an der Tür stand, meinte, er müsse nachsehen, ob das Wasser im Badezimmer des Opfers verfärbt sei. Einige Minuten später stand plötzlich ein weiterer Mann in der Wohnung und sagte, dass nun im Haus wieder alles in Ordnung sei. Dem Rentner kam die Sache seltsam vor und er fragte den Unbekannten, wie er überhaupt in die Wohnung gekommen sei. Der meinte, die Tür habe offen gestanden. Als die beiden Männer verschwanden, entdeckte der 80-Jährige, dass aus dem Schlafzimmer Schmuck und aus der Küche mehrere Hundert Euro Bargeld verschwunden waren - offenbar gestohlen.

Die alarmierte Polizei sicherte daraufhin die Filmaufnahmen im Aufzug und befragte mithilfe der Fotos Zeugen und weitere Opfer nach den Tätern, bislang jedoch vergeblich. Das Amtsgericht München hat deshalb nun genehmigt, mit Fahndungsfotos öffentlich nach den Tätern zu suchen. Beide Männer sprachen deutsch mit Akzent, Hinweise nehmen die Beamten im Polizeipräsidium unter der Telefonnummer 089/29 10-0 entgegen.

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Quelle:
SZ vom 16.06.2018
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