Süddeutsche Zeitung

Tierpark Hellabrunn:Orang-Utan-Baby Olivia starb an Schädelbruch

Von Jakob Wetzel

Die Todesursache ist geklärt: Das Hellabrunner Sumatra-Orang-Utan-Baby Olivia ist an den Folgen eines Schädelbruchs gestorben. Das ergab die Obduktion der Tierleiche, wie der Tierpark jetzt mitteilte. Das knapp elf Monate alte Affenmädchen war am Weihnachtsmorgen leblos im Gehege gefunden worden. Die Obduktion hatte sich verzögert, weil das Muttertier den Körper der Tochter zunächst für mehrere Tage an sich genommen hatte, um zu trauern.

Wie es genau zum Tod des kleinen Menschenaffen kommen konnte, ist auch nach der Obduktion unklar. Abgesehen vom Schädelbruch wurden an dem Körper keine Verletzungen festgestellt. Die Zoo-Leitung geht von einem Unfall aus: Vermutlich sei das Jungtier bei einem ruppigen Paarungsakt seiner Eltern versehentlich getötet worden, hieß es bereits kurz nach dem Todesfall; ähnliche Unglücke kämen auch in freier Wildbahn vor. Olivias Vater, der 45-jährige Orang-Utan Bruno, hatte sich in den Tagen vor dem Unfall stark für Olivias Mutter Matra interessiert.

Gefährdete Affenart

Sumatra-Orang-Utans gehören zu den am stärksten gefährdeten Affenarten. Hellabrunn beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm und beherbergt nun noch sechs Tiere: Bruno, Matra, zwei weitere Weibchen und zwei Jungtiere.

Konsequenzen aus dem Todesfall wird es nicht geben: "Man könnte die Tiere nur voneinander trennen", sagt eine Sprecherin. Unfälle bei der Paarung könnte man so zwar ausschließen. Orang-Utans aber bräuchten ihre Gruppe; sie getrennt zu halten, sei mit dem Tierschutz nicht zu vereinbaren.

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Quelle:
SZ vom 08.01.2015
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