Süddeutsche Zeitung

SZ-Adventskalender 2015:Schnell, direkt und unbürokratisch

Lesezeit: 2 min

Die Freude über Lebensmittelpakete oder finanzielle Zuschüsse ist riesengroß - das zeigen die vielen Dankesbriefe eindrucksvoll.

Von Sven Loerzer

Die Hilfsbereitschaft war schon vor einem Jahr enorm, aber nun haben die SZ-Leser noch einmal gut 400 000 Euro mehr gespendet für ihre Mitmenschen, denen es nicht gut geht. So hat der "Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" bei seiner 67. Hilfsaktion bis jetzt 5 547 159,50 Euro eingenommen - und den größten Teil davon schon wieder ausgegeben: Um Menschen, die arm, krank oder behindert sind, in ihrer schwierigen Lage zu helfen.

Auf ihr Gemeinschaftswerk können die SZ-Leser zu Recht stolz sein. Denn das, was sie mit ihrer Spende geben können, reicht weit über den materiellen Wert hinaus. Der Dankesbrief einer älteren Frau macht deutlich, was die Zuwendung der Leser ihr bedeutet: "Das Leben wird schnell teurer, vor allem das Essen . . . Aber der Mensch hungert auch nach Liebe, nach einer freundlichen Geste, nach einer helfenden Hand. Von ihnen bekommt man alles zusammen."

Im Mittelpunkt des SZ-Adventskalenders standen diesmal kranke und behinderte Kinder, alte und arme Menschen, junge Flüchtlinge und Familien, die trotz Arbeit in Armut leben. Fast 23 000 Leser überwiesen Spenden oder haben sie beim SZ-Servicezentrum einbezahlt. "Die Hilfsbereitschaft der SZ-Leser war in diesem Jahr wieder überwältigend", sagt Adventskalender-Geschäftsführerin Anita Niedermeier erfreut. "Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken."

Rund 2200 Leser kamen ins Servicezentrum der SZ in der Fürstenfelder Straße, um dort ihren Beitrag zum Erfolg der Aktion in bar einzuzahlen. Die kleinste Spende waren drei Euro, die größte wiederum 50 000 Euro. Das Geld kam nicht nur aus München, der Region und Bayern, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet. Auch im Ausland lebende Leser beteiligten sich, etwa aus der Schweiz, Belgien und den USA. In Schulen und Kindertagesstätten, wie etwa bei den Pressezwergen im SZ-Hochhaus, wurde für den Weihnachtsbasar gebacken und gebastelt, um so Einnahmen für den Adventskalender zu erzielen.

Einen guten Anlass für eine Spende bieten Geburtstage und Hochzeiten. So hat sich ein Hochzeitspaar sogar sehr genau vorher herausgesucht, wohin die von den Gästen erbetene Spende für den Adventskalender gehen sollte: Das Paar unterstützte Refugio, das Beratungs- und Behandlungszentrum für Folteropfer, mit dem der SZ-Adventskalender seit Jahren eng zusammenarbeitet, um dringend benötigte Hilfe für traumatisierte Kinder und Erwachsene zu ermöglichen.

"Mit den Spenden können wir vielen Menschen schnell, direkt und unbürokratisch helfen", betont Anita Niedermeier. Rund 2000 Lebensmittelpakete gingen an bedürftige Senioren und Familien, mit Einkaufsgutscheinen ließen sich Notlagen rasch überbrücken. Der Adventskalender erfüllt aber auch Wünsche, die sich bei geringem Einkommen oft kaum verwirklichen lassen, ob das warme Kleidung, ein Fahrrad oder Hausrat ist.

Spenden finanzieren Mittagstische für bedürftige Menschen, Musiknachmittage für Demenzkranke oder auch Fahrtkosten für ehrenamtliche Hospizhelfer. Zur Weihnachtsfeier, die der katholische Männerfürsorgeverein für die Obdachlosen organisiert, ermöglichte der Adventskalender 1200 kleine Geschenk-Taschen. Und für das Haneberghaus von St. Bonifaz, einer Anlaufstelle für wohnungslose Bedürftige, hat der Adventskalender 5000 T-Shirts und 5000 Unterhosen besorgt.

Die Spenden werden immer wichtiger, weil staatliche Unterstützung oft nicht ausreicht: Viele ältere Menschen, die mit einer kleinen Rente auskommen müssen oder zusätzlich Sozialhilfe erhalten, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht, sind nicht in der Lage dazu, eine Brille zu kaufen. Denn die Kosten dafür werden schon seit Jahren nicht mehr von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. So schrieb eine ältere Frau: "Für meine Gleitsichtbrille möchte ich mich ganz herzlich bei den Lesern bedanken. Jetzt kann ich endlich wieder klar sehen."

Anita Niedermeier versichert: "Jeder Cent der Leser kommt genau dort an, wo er auch benötigt wird." Alle Sach- und Verwaltungskosten trägt der Süddeutsche Verlag. Eine Frau, die von ihrer bescheidenen Rente die Zahnarztrechnung abstottert, bedankte sich sehr herzlich für ein Lebensmittelpaket: "Da ich nun neue Zähne habe, aber wenig zum Beißen, hilft mir die großzügige Spende ganz besonders."

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Quelle:
SZ vom 12.03.2016
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