Süddeutsche Zeitung

Stellenabbau:Betriebsrat trägt Mitschuld

Zu "MAN-Betriebsrat bricht Verhandlungen ab" vom 12. November:

Die geschilderte Misere bei MAN muss um einen weiteren Blickwinkel ergänzt werden: die Versäumnisse der vergangenen Jahre, die das Unternehmen immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit verlieren ließen. Wenn Arbeitnehmer etwas bewegen können, dann am besten über ihre Präsenz im Aufsichtsrat, denn dort haben sie einen Überblick über die wirtschaftliche Situation, und dort können sie strategische Weichenstellungen anstoßen. Es liegt nahe, dass man sich dort über viele Jahre eingerichtet und unbequeme Themen einfach weggeschoben hat - auf beiden Seiten des Tisches, man wurde ja immer wieder (quer)subventioniert von der jeweiligen Konzernmutter.

Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, und jetzt fällt man aus allen Wolken und wirft dem Management Misswirtschaft vor. Die MAN-Mitarbeiter sind gut beraten, dem aktuellen Betriebsrat bei der nächsten Wahl die Gefolgschaft aufzukündigen, denn er trägt trotz gegenteiliger Beteuerungen eine nicht geringe Mitschuld an der Lage. Man hätte sie besser vertreten können. Thomas Matschkal, München

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Quelle:
SZ vom 19.11.2020
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