Süddeutsche Zeitung

Theater:Heimatrausch

Stefan Kastner inszeniert eine Wirtshauslesung mit Texten von Achternbusch - mit Inge Rassaerts und Rainer Haustein.

Dieser unsterbliche Satz. "Diese Gegend hat mich kaputtgemacht, und ich bleibe so lange, bis man ihr das anmerkt." Es ist ein Kreuz mit der Heimat, also flieht der surreale Romantiker dann doch. Nach Grönland, wo es viel Eis gibt, aber längst nicht so viel wie daheim in der Kälte der Heimat. In die kann man dann mit dem Fernrohr hinüberschauen, weil da halt noch eine Geliebte ist. "Servus Bayern" ist ein Film von Herbert Achternbusch, er ist 45 Jahre alt, und Josef Bierbichler spielt darin mit.

So schlecht war es um München nicht bestellt, als Achternbusch dieser Stadt sagte, was sie hören musste. "Ich bildete mir ein, dass ich auf dem Trottoir geduldet sei, bis mich doch Blicke trafen und ich mich auf die Straße gedrängt fühlte." Das ist aus "Die Stunde des Todes" und aus einer Zeit, in der das Münchner Gemüt noch nicht gentrifiziert war. Das muss und kann man jetzt alles wieder hören, im Wirthaus, wo Stefan Kastner, der ja eigentlich der Erfinder von Achternbusch ist, zwei der Heroen seiner Theateraufführungen an den Tisch setzt, Inge Rassaerts und Rainer Haustein. "Achternbusch 2023" heißt die Wirtshauslesung. Prost.

Achternbusch 2023, 26./27./28. Nov., 20 Uhr, Paulaner Brauhaus, Kapuzinerplatz 5, Anmeldung unter pr@kathrin-schaefer.com

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