Süddeutsche Zeitung

Wörthsee:Schlag ins Wasser

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Wörthsee-Aktiv scheitert mit einer lukrativen Idee

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Das Wasser im Wörthsee ist sauber und hat seit vielen Jahren nahezu Trinkwasserqualität. Trotzdem macht sich Wörthsee-Aktiv (WA) große Sorgen. Weil es immer wieder vorkommt, dass Segler ihre Boote mit einem Straßentrailer zu Wasser lassen. Das dürfe am Wörthsee aber nur per Hand mit einem Slipwagen oder an zugelassenen Kran- oder Slipanlagen erfolgen. Straßentrailer, so befürchtet Dirk Bödicker, würden die Gefahr bergen, dass der See durch austretende Schierstoffe oder sonstigen Schmutz verschmutzt wird. Der Gemeinderat solle deshalb verhindern, dass an den Seezugängen Birkenweg, Seglerweg, Gemeindepark Seestraße, Wasserwacht, Badeplatz Maistraße und Rossschwemme unberechtigt Boote ins Wasser gelassen werden. Vorgeschlagen werden Schranken, Balken oder Pfähle, außerdem Hinweistafeln mit genauen Angaben, welche Boote in den See dürfen; samt entsprechenden Gesetzen und Verordnungen. Dazu sollte ein Hinweis auf die zugelassenen Einlassstellen und Kran-Anlagen angebracht werden.

Der Vorschlag kam aber bei den Gemeinderäten in der Sitzung am Mittwoch überhaupt nicht gut an. Eine der zugelassenen - und kostenpflichtigen - Anlagen steht nämlich auf dem Gelände der Segelschule Wörthsee. Die gehört Peter Hopmann, und der ist wiederum Mitglied bei Wörthsee-Aktiv. "Eine Werbetafel für ein eigenes Mitglied zu fordern, geht überhaupt nicht", kritisierte Klaus Kaplaner (SPD). Thomas Bernhard (Freie Wähler) pflichtete ihm bei. Er wies darauf hin, dass es an der Wasserqualität des Sees seit ewigen Zeiten nichts auszusetzen gebe. Und Schilder, meinte er, "haben wir genug".

Keinen Handlungsbedarf sah die Verwaltung, auch wenn Johanna Benz (WA) der Meinung war, dass der Tourismus immer mehr "und die Leute immer rücksichtloser werden". Mit Kraftfahrzeugen und Straßentrailern an den See zu fahren, sei jetzt schon verboten, erklärte Geschäftsleiterin Christa Heintel. Neue Schilder seien relativ teuer und Verbote schlecht zu kontrollieren. Trotzdem machten die Gemeinderäte ein Zugeständnis an WA. An den Badeplätzen sollen einfache, laminierte Zusatzschilder darauf hinweisen, dass Boote dort nicht zu Wasser gelassen werden dürfen. WA reichte das aber nicht. Sie stimmten dagegen.

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Quelle:
SZ vom 24.04.2015
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