Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Tunnelbau belastet Firmen

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Unternehmer im Gewerbegebiet fürchten Verkehrsbehinderungen

Von Otto Fritscher, Starnberg

Für die Firmen im Starnberger Gewerbegebiet an der Petersbrunner und Moosstraße wird der Tunnelbau zur Gedulds- und Belastungsprobe werden. Davon ist Martin Eickelschulte, Vorsitzender des IHK-Regionalgremiums Starnberg, überzeugt. Vor allem der Bau des nördlichen Einfahrtsportals im Bereich der Münchner Straße werde zu massiven Staus und Behinderungen führen. "Wie sollen dann die Mitarbeiter der Unternehmen zur Arbeit kommen, ohne sich im Stau die Füße in den Bauch zu stehen?", fragt Eickelschulte. Und: "Die Handwerksbetriebe, die von hier aus zu ihren Kunden fahren, können doch nicht eine halbe Stunde oder mehr Anfahrtszeit berechnen, wenn sie zu einem Termin in der Stadt Starnberg fahren. Das macht doch niemand mit", sagt Eickelschulte.

Der IHK-Chef, der im Starnberger Gewerbegebiet ein IT-Dienstleistungsunternehmen führt, steht an diesem Donnerstagnachmittag mit anderen Firmenchefs im Infocontainer, den das Staatliche Bauamt vor dem Landratsamt aufgestellt hat, um über die Tunnelbaustelle zu informieren. Die Unternehmer sind von den Dimensionen der Baustelle beeindruckt. Allein die Tunnelbohrmaschine, die sich zentimeterweise durch den Untergrund für den zwei Kilometer langen Tunnel fressen wird, ist gigantische 140 Meter lang.

Aber: Eine befriedigende Lösung wird es wohl kaum für die Gewerbetreibenden geben. "Dann haben wir halt während der Bauphase das Theater, und das müssen wir ertragen", seufzt Eickelschulte. Denn: "Es ist höchste Zeit, dass mit dem Tunnelbau endlich begonnen wird. Dass Starnberg endlich eine Verkehrsentlastung braucht, ist ja unstrittig", sagt er. Und wie ist das mit dem Bau einer zweiten Tunnelröhre, wie sie aus Sicherheitsgründen von manchen gefordert wird? "Hören Sie mir bloß damit auf", sagt Eickelschulte, denn diese Röhre würde das Projekt entscheidend verzögern oder gar zu Fall bringen.

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Quelle:
SZ vom 23.02.2019
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