Süddeutsche Zeitung

Mühltal:Ein gefährliches Pflaster für Fußgänger und Radfahrer

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Seitdem der Weg entlang der Alten Mühle gesperrt ist, müssen Fußgänger und Radfahrer auf die gefährliche Staatsstraße ausweichen. Nun soll aber die Sperrung aufgehoben werden.

Von Christian Deussing, Starnberg

Seit einigen Wochen schon ist der etwa 80 Meter lange Geh-und Radweg entlang der Alten Mühle im Mühltal bei Starnberg mit einem Holzzaun versperrt. Angebracht sind Schilder mit der Aufschrift: "Privatgrundstück - Betreten verboten!". Dies hatte der Würmtal-Zweckverband (WZV) als Eigentümer veranlasst, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und somit einen weiteren Radfahrunfall wie vor einigen Jahren zu verhindern. Doch das Verbot zwinge dort nun sämtliche Radfahrer und Fußgänger, auf die viel befahrene, kurvige und unübersichtliche Staatsstraße auszuweichen, klagt Heinrich Moser, Vorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Kreisverband Fürstenfeldbruck-Starnberg.

Das sei sehr gefährlich, zumal jetzt in den Osterferien noch mehr Familien mit ihren Kindern auf dieser Freizeit-Radroute unterwegs seien, mahnt Moser die Behörden. Diese haben inzwischen das Problem erkannt. Zunächst wurden in dem Bereich Warnschilder aufgestellt und in Absprache mit der Polizei wurde in diesem Abschnitt die Geschwindigkeit für Autofahrer von 70 auf 50 Stundenkilometer reduziert. Doch das reicht nicht als sichere Lösung.

Deshalb trafen sich am Montag einige Vertreter des Starnberger Landratsamts und des Staatlichen Straßenbauamts Weilheim mit Rudolph Haux, dem WZV-Vorsitzenden, zu einem Ortstermin im Mühltal. Denn die Sperrung dieses Weges sei "unschön" und es müsse jetzt rechtlich einwandfrei eine Regelung gefunden werden, sagt Silke Schweigler, Abteilungsleiterin im Staatlichen Straßenbauamt. Sie ergänzt: "Wir müssen so schnell wie möglich handeln."

Zunächst werde der Weg, der aber nie öffentlich gewidmet gewesen sei, für Fußgänger wieder geöffnet. Radfahrer müssten jedoch auf diesem Abschnitt absteigen, erläutert Schweigler. Dieser erste Schritt soll noch in den ersten zwei Aprilwochen erfolgen. Als nächster Schritt sei geplant, die rund 80 Meter lange und teils marode Strecke als Geh- und Radweg zu "ertüchtigen". Wann dies der Fall sein werde, sei aber noch unklar. Jedenfalls sei eine ordentliche Beschilderung notwendig. Zudem müsse der künftige Eigentümer des Mühlen-Bäckereigebäudes die verkehrsrechtlichen Vereinbarungen übernehmen, betont das Straßenbauamt.

Dies weiß Haux als Vorsitzender des Würmtal-Zweckverbands. Eine entsprechende Regelung werde in einem Kaufvertrag festgehalten. Wer aber das Grundstück mit den Gebäuden im Bieterverfahren erwerbe, sei noch ungewiss, berichtet Haux. Nun aber sei es vorrangig, bei dem bisher inoffiziellen Geh-und Radweg "kurzfristig eine gute Lösung zu finden", sagt Haux, der auch Kraillinger Bürgermeister ist. Er verweist darauf, dass man mit der Sperrung eine Gefahrensituation entschärfen wollte - allerdings räumt Haux ein, dass damit auch eine weitere entstanden sei.

Heinrich Moser vom VCD will gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club die Verkehrssicherheit vor allem an dieser brenzligen Stelle im Mühlthal erhöhen - zum Beispiel mit Piktogrammketten auf der Fahrbahn, damit auch ortsfremde Autofahrer die Gefahrenlage erkennen können. Moser hofft auf eine zeitnahe Lösung. Zumindest haben die Behörden nun signalisiert, auch diesen Vorschlag zu prüfen.

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