Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Millionen für den Sport

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Stadt saniert Vereinsgebäude der Freien Turner

Von Peter Haacke, Starnberg

In sportlicher Hinsicht spielt die Freie Turnerschaft 09 Starnberg schon seit langem nur noch eine untergeordnete Rolle. Das einstige Fußballaushängeschild der Kreisstadt, das in seinen besten Zeiten sogar Bayernliga spielte, hat zuletzt nicht mal mehr eine eigene Herrenmannschaft zusammengebracht. Die Alten Herren kicken gemeinsam mit dem SV Söcking in einer Spielgemeinschaft, Freude bereitet derzeit einzig die Jugend-Abteilung der "Seelöwen". In finanzieller Hinsicht aber ist der Sportverein, der auch Tennisspielern, Sportschützen, Herzkranken und Volleyballern eine Heimat bietet, ein Schwergewicht im Haushalt der Stadt Starnberg, die seit 2014 als neue Eigentümerin die Liegenschaften der chronisch klammen FT an der Ottostraße übernommen hat: Die Sanierung der maroden Vereinsgebäude kostet Millionen. Der Bauausschuss beschloss unlängst, weitere 600 000 Euro in die Sanitäranlagen der Freien Turner zu stecken.

"Wir haben ausreichend Mittel im Haushalt", teilte Bürgermeisterin Eva John mit, die vor ihrem Amtsantritt als Bürgermeisterin sogar Schatzmeisterin und kurzzeitig Erste Vorsitzende des Vereins war. 2016 wurde ein umfassendes Sanierungsprogramm der FT-Liegenschaften beschlossen: Nach Sanitärräumen, Schiedsrichter- und Fußballerduschen (2016) im Untergeschoss folgte die Installation neuer Elektrikanlagen und einer Warmwasserbereitung mit Solaranlage (2017), die Heizungsanlage wurde erneuert (2018) und die Kellertreppe instandgesetzt (2019). Im nächsten Bauabschnitt soll es nun im Erdgeschoss weitergehen: Geplant sind komplett neue Sanitäranlagen, Geräte zur Be- und Entlüftung, neue Trennwände, Türen, Wand- und Bodenfliesen, Garderobenbänke und Spinde. Hinzu kommen die Planungskosten für das Vorhaben.

Staatliche Zuschüsse sind dabei aber nicht zu erwarten. "Wir haben versucht, Fördermittel zur Baumaßnahme zu gewinnen", sagte John, das Projekt sei aber nicht ins Programm aufgenommen worden: 90 Prozent aller Bewerber wurden laut John abgelehnt, "weil es viel zu viele waren". Nun zahlt die Stadt also allein. In einem weiteren Schritt sollen dann noch Brandschutztüren eingebaut werden, Hallenboden und -beleuchtung sowie die Fassadendämmung erneuert werden. Weiterhin geplant sind Dachsanierung, neue Fenster sowie die Sanierung von Gaststätte, Kegelbahn und Hausmeisterhaus. Im Haushalt waren insgesamt 1,2 Millionen Euro für die Sanierung der Sportanlagen eingestellt worden.

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Quelle:
SZ vom 22.10.2019
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