Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Gewonnen und doch verloren

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Sigrid Friedl-Lausenmeyer ist wieder im Bezirkstag, aber die FDP hat nur noch zwei Sitze.

Sabine Bader

Die wirklich große Freude mag in diesen Tagen nicht aufkommen bei den Starnberger Liberalen. Kein Wunder, nach dem Desaster der Landtagswahl. Und daran kann auch das gute Abschneiden von Sigrid Friedl-Lausenmeyer nichts ändern. Sie hat zum zweiten Mal den Sprung in den Bezirkstag geschafft. Damit schickt das Fünfseenland mit ihr und dem direkt gewählten Harald Schwab (CSU) aus Gilching zwei Vertreter in Oberbayerns Sozialparlament. Elisabeth Fuchsenberger (SPD) aus Berg hat hingegen den Einzug in den Bezirkstag verfehlt. Und auch Kerstin Täubner-Benicke (Grüne), Matthias Vilsmayer von den Freien Wählern, Bernhard Feilzer (Linke), Rudolf Krug (ÖDP), Rupert Pfänder (Bayernpartei) und Josef Fink (Piraten) haben es nicht geschafft.

"Ich habe mich natürlich über mein persönliches Ergebnis gefreut. Neun Prozent im Stimmkreis, das ist schon was", sagt Friedl-Lausenmeyer. "Aber insgesamt ist unsere Situation nicht so, dass groß Freude aufkommen könnte." Und so müssen die Liberalen auch im neuen Bezirkstag schwer Federn lassen. Führte Friedl-Lausenmeyer bislang eine siebenköpfige Fraktion an, so wird sich die FDP künftig mit anderen kleinen Parteien zu Ausschussgemeinschaften zusammenschließen müssen, um "überhaupt vernünftig arbeiten zu können". Denn die Liberalen haben nurmehr zwei Sitze; das ist unter Fraktionsstärke. Eine bittere Tatsache für Friedl-Lausenmeyer. Erste Gespräche mit anderen kleinen Parteien soll es noch vor der konstituierenden Sitzung am 10. Oktober geben. Trotz aller Widrigkeiten will die Feldafingerin in ihrer zweiten Amtszeit im Prinzip da weitermachen, wo sie aufgehört hat. So setzt sie sich für eine Ablösung des Bayerischen Unterbringungsgesetzes ein. Es soll einem modernen Psychisch-Krankengesetz nach dem Vorbild Thüringens weichen, "in dem der Mensch im Vordergrund steht". Auch die Integration Behinderter ist weiterhin Thema. "Regelschulen müssen einfach inklusionsfähiger werden - auch auf dem Land", sagt sie. Und dazu gehöre Barrierefreiheit und Mobilität.

Für Elisabeth Fuchsenberger ist es nicht so gut gelaufen. Obwohl sie im Stimmkreis fast doppelt so viele Erststimmen hat wie Friedl-Lausenmeyer, ist sie im neuen Bezirkstag nicht dabei: Sie landete auf Platz 17 der SPD-Liste; ihre Partei erhält aber nur 13 Sitze. "Ich wollte natürlich gerne rein, das wäre vor meinem beruflichen Hintergrund auch sehr passend gewesen", sagt die Sonderschulpädagogin aus Berg. Da sie aber zum ersten Mal angetreten ist, findet Fuchsenberger: "Dafür hab ich ganz ordentlich Stimmen abgeräumt."

Wenig begeistert ist verständlicherweise auch Kerstin Täubner-Benicke "Ich habe einfach mit einem besseren Grünen-Ergebnis gerecht", sagt die Starnbergerin. Doch auch sie blickt nach vorn: In der nächsten Woche wird sie voraussichtlich für den Kreisvorsitz ihrer Partei kandidieren.

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Quelle:
SZ vom 19.09.2013
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