Süddeutsche Zeitung

Theater:Aktiver Widerstand

Das unpolitische Ehepaar Anna und Otto Quangel lebt zurückgezogen im Berlin des Zweiten Weltkrieges. Hitler ist auf dem Höhepunkt der Macht, die Quangels interessieren sich für Politik allerdings wenig. Das ändert sich schlagartig, als Sohn Otto an der Front fällt. Der innere Widerstand gegen das Regime wächst immer mehr, bis sich das Ehepaar durch den Tod einer jüdischen Nachbarin dazu entschließt, auch aktiven Widerstand zu leisten. Otto Quangel schreibt Flugblätter und Postkarten mit Aufrufen zum Widerstand gegen Hitler. Er und seine Frau verteilen diese in ganz Berlin. Die verängstigten Finder geben die Flugblätter jedoch bei der Gestapo ab. Die Quangels werden gefasst und nach längerer Haft hingerichtet. In "Jeder stirbt für sich allein" wird sehr genau erzählt, wie eine ganz persönliche Erfahrung zu einem Handeln motivieren kann, das die Dimension eines politischen Widerstands erreicht. Subtil wirft der Autor damit die Frage auf, ob die Flucht ins Private für die Mitglieder einer Gesellschaft überhaupt eine Option sein darf. Das Theater Erlangen ist an diesem Dienstag um 19.30 Uhr mit dem Schauspiel "Jeder stirbt für sich allein" von Jens Groß nach Hans Fallada im Gautinger Bosco zu Gast.

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Quelle:
SZ vom 28.04.2015
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