Süddeutsche Zeitung

Schulgarten:Auf fruchtbarem Boden

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Neue Hochbeete im Schulgarten: Starnberger Gymnasiasten ziehen ihr eigenes Gemüse.

Von Carlotta Cornelius, Starnberg

"Der Grundgedanke war, Gemüse anzubauen, das auch in unserem Kurs für gesunde Ernährung verwendet werden kann", sagt Jens Meyer-Wegener, Lehrer am Starnberger Gymnasium und Leiter des Wahlkurses, der am Mittwochmittag bei sommerlichen Temperaturen die drei neuen Hochbeete im Schulgarten einweihte. Diese kamen erst durch eine Spende aus den Mitteln des Gewinnsparvereins der Sparda-Bank zustande, von der auch Dieter Strobel, Leiter des Geschäftsstellenverbunds Oberland, und Ralph Wegschaider, Vermögensberater, zugegen waren.

"Wir haben lange nach einem passenden Standort für die Beete gesucht", erzählt Schulleiter Josef Parsch. Der sonnenbeschienene Flecken in einem versteckten Winkel des Pausenhofs eigne sich ideal für den Anbau. Auch Strobel zeigt sich von dem Projekt begeistert: "Die Idee mit den Hochbeeten passt sehr gut zu unserem Konzept, da wir ja sehr gemeindeorientiert sind." Das Streben der Schüler nach gesunder Ernährung mit eigens vor Ort angebauten Naturprodukten, habe letztlich auch den Anstoß für die Spende über 1000 Euro gegeben. "Ihre Spende ist da im wahrsten Sinne des Wortes auf fruchtbaren Boden gefallen", lobt Parsch.

Die Beete sind indes bereits in Benutzung und gedeihen so gut, dass die Schüler in den vergangenen Wochen schoneine reiche Ernte einfahren konnten. Während die Halbrundholzwände einen effektiven Schneckenschutz bieten, sprießen auf der ungedüngten Erde bereits verschiedene Gemüsesorten, Kräuter und Obst. Von wilden Erdbeeren, Blattsalaten, Rotkohl, klassischem Gemüse wie Paprika, Auberginen und Tomaten bis hin zu Kürbissen ist alles dabei, was das Selbstversorgerherz begehrt. "Wir haben auch viele Heilkräuter, über die ich den Schülern im Kurs auch etwas erzähle", sagt Meyer-Wegener, der neben Chemie auch Biologie unterrichtet. Da natürliche Heilmittel und Kräuterwanderungen zunehmend beliebt würden, finde dies auch bei den Schülern Anklang.

Alle zwei Wochen findet der Kurs statt, an dem etwa 15 Schüler aus allen Jahrgangsstufen beteiligt sind. Zwei Stunden lang werkeln sie an den Beeten, entfernen Unkraut und ernten das Gemüse, das dann in der Schulküche gemeinsam zubereitet und verzehrt wird. Zur Veranschaulichung haben die Schüler Canapés mit Tomaten und Kapuzinerkresse aus dem Eigenanbau hergerichtet, dazu gibt es Pfefferminztee, wie man ihn in Marokko gegen die Hitze trinkt. "Wir kochen auch viel nach internationalen Rezepten", erklärt Meyer-Wegener. Dabei werde alles, was im Garten geerntet worden sei, gerecht geteilt.

Neben den Hochbeeten, dem Saatgut und der Erde konnten mit den Spenden auch einige Gartengeräte angeschafft werden, die zum Bestellen der Beete benötigt werden. Damit diese auch in den Sommerferien gut versorgt sind, hat Meyer-Wegener außerdem Terrakottaeinsätze besorgt, welche die Beete über mehrere Wochen hinweg eigenständig mit Wasser versorgen. "Die Schüler kümmern sich aber auch", sagt er.

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Quelle:
SZ vom 21.06.2018
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