Süddeutsche Zeitung

Starnberger See:Mann will Hund aus Wasser retten und ertrinkt fast

Der 32-Jährige aus Essen springt vom Boot ins elf Grad kalte Wasser. Seine Begleiterin kann ihn gerade noch am Kopf über Wasser halten.

Ein Mann aus Essen, der einen Hund aus dem Wasser retten wollte, hat sich am Samstag im Starnberger See mit einem Sprung von einem Boot in tödliche Gefahr begeben. Der 32-Jährige war bereits stark unterkühlt und entkräftet, als Beamte auf einem Polizeiboot ihn bergen konnten. Die 29-jährige Begleiterin des Mannes hatte ihn so lange gerade noch am Kopf über Wasser halten können.

Der Besatzung des Streifenbootes der Polizei war auf Höhe von Niederpöcking ein Motorboot aufgefallen, neben dem verschiedene Gegenstände im Wasser lagen. Um die Situation abzuklären, fuhren die Beamten schnell heran und erkannten, wie eine junge Frau sich über die Bordwand des Bootes beugte und dort mit letzter Kraft den Kopf eines Mannes festhielt, der kurz davor war unterzugehen und nicht mehr in der Lage war, zurück ins Boot zu klettern. Das Wasser hatte laut Polizei eine Temperatur von nur 11,2 Grad.

Den beiden Polizisten gelang es schnell, dem völlig erschöpften Mann einen Rettungsring zu reichen, in den er hinein schlüpfte. So gesichert, wurde der Essener über das Heck des Dienstbootes an Bord gebracht und erstversorgt. Helfer der DLRG aus Possenhofen, die alarmiert wurden, übernahmen die weitere medizinische Versorgung, ehe er an Land gebracht und in einem Rettungswagen ins Tutzinger Krankenhaus gefahren wurde.

Auslöser für diese fast tödliche Situation war nach den Worten der Polizei falsch verstandene Tierliebe. Der Hund "Mops" der 29-jährigen Motorbootfahrerin aus Starnberg war ins Wasser gefallen. Der 32-Jährige wollte ihn retten. Die Halterin konnte ihn schließlich selbst bergen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5288877
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 10.05.2021 / rzl
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.