Süddeutsche Zeitung

Musikalischer Nachwuchs:Seewinkel unter Strom

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Die "Battle of Bands" elektrisiert am Freitag die Herrschinger Jugend

Von Thorben Pollerhof, Herrsching

Selten dürfte der Seewinkel in Herrsching so unter Strom stehen wie bei der "Battle of Bands". Deshalb ist es nur lobenswert, dass dieses Event am Freitag, 14. Juli, in die nächste Runde geht. Wieder treten fünf Bands an, um das Publikum von sich zu überzeugen - denn schließlich entscheiden die Zuhörer, wer am Ende die "Battle of Bands" gewinnen wird.

Organisiert wird das Ganze wieder vom "Stellwerk", dem Herrschinger Haus der Jugend. Der Jugendbeirat, dessen erste Zusammensetzung die "Battle of Bands" vor mehr als zehn Jahren ins Leben gerufen hat, kümmert sich um alles - auch um die Security, damit die Sicherheit der Besucher gewährleistet ist. Zum Konzept gehört, dass keine harten Alkoholika ausgeschenkt werden, Jugendliche unter 14 Jahre haben keinen Zutritt. Der Veranstaltungsort Seewinkel war für Jugendliche schon immer beliebte Anlaufstelle. Die Bühne neben Grillstand und Strandcafé ragt aus einem umgebauten Bus.

Für die Verpflegung sorgt das Strandbad-Team, das schon um 16 Uhr seine Tore öffnet. Bis 19 Uhr kostet der Eintritt drei Euro, danach fünf Euro. Doch der eigentliche Lockruf beim "Battle of Bands" geht seit jeher von der musikalischen Vielfalt an unterschiedlichen Teilnehmern aus. Im Fokus der Veranstaltung stehen Nachwuchs-Bands aus der Region, die alle ihren ganz eigenen Stil entwickelt haben.

Die erste Band auf dem Ankündigungsplakat heißt FUUN. Die fünf Musiker sind alte Bekannte auf der Bus-Bühne; sie haben die "Battle of Bands" bereits im Vorjahr gewonnen. Sie dürfen als Parade-Beispiel dafür gelten, um was es bei dem Event geht. Denn die ehemals als Post-Grunge-Band gestartete Gruppe hat sich mittlerweile einen komplett eigenständigen Sound erarbeitet. Das Besondere dabei ist der harmonische Gesang mit einer weiblichen und einer männlichen Stimme.

Black Light, der zweite diesjährige Teilnehmer, besteht nur aus zwei Mitgliedern. Sänger und Pianist Felix gibt den Takt vor, während ihn Florian an der Gitarre, zuweilen aber auch am E-Bass begleitet. Die beiden spielen vorrangig selbstgeschriebene Stücke, die vom Genre her schwer einzuordnen sind. Das Stichwort "Alternative" kommt ihrem Stil wohl noch am nächsten. Rock und Alternative Rock gibt es auch von Hybrid Maniac auf die Ohren. Die fünf jungen Musiker aus Germering und Breitbrunn spielen zwar erst seit einigen Monaten zusammen, bringen aber schon ein wenig Bühnenerfahrung mit. Neben Coverversionen sitzen die Jungs derzeit auch an der Entwicklung von eigenen Songs.

Dass die Bühne aber auch für einen Solisten nicht zu groß ist, will Finn Schindler beweisen. Er geht in die 10. Klasse des Starnberger Gymnasiums und spielt schon seit sechs Jahren Gitarre. Gerade einmal zwei Jahre ist es her, dass er sich mit spezieller Fingerstyle-Technik auf das Covern von Songs spezialisiert hat. Beim Fingerstyle wird beim Gitarrenspiel in der rechten Hand kein Plektrum benutzt, sondern jeder Finger schlägt eine eigene Seite an.

Das Teilnehmer-Quintett macht A Story for Reflection voll. Das Duo - Jakob Muehleisen und Maxi Aldinger - spielt energiegeladenen Singer/Songwriter-Stoff. Die Jungs bringen selbstgeschriebenes Material und Coverversionen auf die Bühne, bei den Auftritten erinnert die Stimme von Jakob stark an Songwriter aus Großbritannien wie Tom Odell oder Jake Bugg.

Jetzt muss am Freitag nur noch das Wetter stimmen. Doch selbst als bei der letztjährigen "Battle of Bands" der Regen einsetzte, ließen sich die Musiker und das Publikum die Stimmung nicht versauen. Hauptsache, der Seewinkel steht unter Strom.

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Quelle:
SZ vom 13.07.2017
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