Süddeutsche Zeitung

Münsing:Raritäten fürs Klima

Lesezeit: 1 min

Zukunftswald Bayern: Die Gemeinde pflanzt 150 Elsbeeren, die einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten sollen

Die Gemeinde Münsing hat an mehreren Stellen im Gemeindewald insgesamt 150 Elsbeeren gepflanzt. Weil sich diese Elsbeeren genetisch von anderen Elsbeeren unterscheiden, stellen sie eine botanische Kostbarkeit dar. Ziel des Projektes ist die Forschung zum Erhalt und zur Nachzucht dieser wertvollen Raritäten. Bei der Pflanzaktion unterstützt wurde die Gemeinde vom Obst- und Gartenbauverein unter Leitung der Dritten Bürgermeisterin Regina Reitenhardt sowie Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs. Fachliche Anleitung und die wichtigsten Informationen zur Elsbeere bekam die Gruppe von Sebastian Schlenz, Revierförster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Holzkirchen und zuständig für den Gemeindewald sowie von Waldbesitzer und Zweiten Bürgermeister Josef Strobl.

Ursprünglich daheim sind die Elsbeeren, die als Baum bis zu 25 Meter hoch werden können, vor allem in den wärmeren Regionen Europas wie etwa im nördlichen Italien, aber auch im Weinbauklima Frankens. Das ausgeglichene Klima des Fünfseenlands scheint ihnen aber auch zu behagen. Die Bayerische Forstverwaltung hatte im Rahmen eines Projektes der Initiative Zukunftswald Bayern im Gebiet rund um Ammersee und Starnberger See sowie Isar und Loisach etwa 600 Exemplare dieser Baumart gefunden. 50 der 150 jungen Elsbeeren stammen aus dem Nachzuchtprojekt der Bayerischen Forstverwaltung. Die weiteren 100 Stück wurden aus dem Nachlass einer engagierten Münsinger Bürgerin dem örtlichen Gartenbauverein gespendet, der sich um die Verwendung wunschgemäß annahm.

Die Elsbeere gilt als gefragte Mischbaumart im Wald, da sie wertvolles Holz liefert und einen Beitrag zur Artenvielfalt im Wald leistet. "Die Frühjahrsblüte sowie die Früchte im Herbst liefern wertvolle Nahrung für Insekten und Vögel" erklärt Förster Schlenz. Auch im Hinblick auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den Wald sei die Elsbeere eine interessante Baumart. Sie komme gut mit längeren Trockenphasen zurecht, vertrage aber auch Frost im Winter. Das mache sie zur idealen Beimischung im klimatoleranten Zukunftswald. Der Münsinger Gemeindewald soll künftig noch vielfältiger und klimastabiler werden. Mit der Elsbeeren-Aktion "haben wir einen schönen Beitrag dafür geleistet", dankte Strobl den Teilnehmenden der Aktion.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5498786
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 31.12.2021 / cjk
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.