Süddeutsche Zeitung

Krailling:Schilderwahl

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Die KIM heißt Krailling

Von Christiane Bracht, Krailling

Raser am Kraillinger Gewerbegebiet KIM (Kraillinger Innovationsmeile) zu bremsen ist nicht leicht. Maximal 40 Stundenkilometer sollen die Autos dort fahren, zumindest wenn es nach der Gemeinde geht. Doch keineswegs alle halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Aber was kann man tun, um das zu ändern?

Gemeinde und Polizei denken schon seit etwa einem Jahr darüber nach. Als Lösung schlägt die Polizei jetzt Ortsschilder vor. Die Autofahrer nehmen diese besser wahr, sagen die Ordnungshüter. Außerdem sei dann die Gefahr gebannt, dass ein findiger Rechtsanwalt die Zulässigkeit der Geschwindigkeitsbegrenzung infrage stellen könnte. Das Problem ist nur: Was soll auf dem Ortsschild stehen? "Krailling" oder "KIM" oder vielleicht sogar etwas ganz anderes? Die Polizei ist der Ansicht, dass das Gewerbegebiet ein eigener Ortsteil ist, schließlich liegt es weit ab vom Hauptort im Wald. Die Gemeinderäte sehen das anders. Sie wehren sich gegen einen vierten Ortsteil mit eigenem Namen. Wie haben das eigentlich andere Gemeinden gelöst? Die Verwaltung suchte nach Präzedenzfällen und fand schließlich in Puchheim ein Gewerbegebiet namens "Ikarus Park" außerhalb des Dorfes. Aber auch dort gibt es kein gelbes Ortsschild, auf dem Ikarus Park steht. Das Starnberger Landratsamt wollte auch keine Abkürzung gelten lassen, sondern nur einen historisch Flurnamen. So gesehen käme noch Kreuzling in Frage, denn einst stand im Wald ein Hofgut, ganz in der Nähe. "Das wird dem Gewerbegebiet nicht gerecht", befanden jedoch die Gemeinderäte und lehnten ab. Bürgermeisterin Christine Borst gab zudem zu bedenken, dass die Firmen vermutlich alle Briefköpfe und Adresszeilen ändern müssten. Das wäre mit einem unverhältnismäßigem Aufwand verbunden, befand sie.

Der Bauausschuss entschied sich schließlich, "Krailling Kreis Starnberg" auf die Schilder zu schreiben, so wie es im Hauptort ist. Sie sollen demnächst an allen vier Zufahrten zum Gewerbegebiet aufgestellt werden. Vielleicht wird das KIM-Logo noch dazugesetzt.

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Quelle:
SZ vom 17.06.2016
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