Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahlen im Landkreis Starnberg:Schwung im Kandidaten-Karussell

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Welche Namen die anderen Parteien bereits hinter vorgehaltener Hand für das Amt des Landrats handeln.

Von Astrid Becker, Starnberg

Eines ist sicher: Mit der Ankündigung von Landrat Karl Roth (CSU), nicht mehr zu kandidieren und Stefan Frey als Nachfolger vorzuschlagen, hat der Wahlkampf begonnen. Wen die anderen Parteien gegen Frey ins Rennen schicken, steht noch nicht fest. Einige Namen werden aber bereits gehandelt.

Martina Neubauer von den Grünen zum Beispiel. Die Stadt-, Bezirks- und Kreisrätin gilt auch als mögliche Bürgermeisterkandidatin in Starnberg, hielt aber im Kreistag vor kurzem als Fraktionssprecherin eine Haushaltsrede, die Beobachter mehr als Bewerbung als Landratskandidatin empfunden haben. Sie selbst hält sich alles offen, betont aber: "Ich bin bereit, kommunale Verantwortung zu übernehmen." Freys Ambitionen auf das Amt des Landrats empfindet sie, die ihn aus dem Stadtrat kennt, als "nicht überraschend", weist aber auch postwendend daraufhin, dass der stellvertretende Kreisvorsitzende der CSU bisher kreispolitisch wenig in Erscheinung getreten sei.

Bei den Freien Wählern könnte Fraktionssprecher Matthias Vilsmayer aus Gilching wieder Ansprüche anmelden. Er war schon einmal gegen Roth angetreten und hatte sich zuletzt um einen Posten im Landtag beworben. Möglicherweise drängelt aber auch sein Parteifreund Albert Luppart aus Pöcking wieder nach vorne. Immerhin war er in Roths erster Amtsperiode Vize-Landrat. Er sagt jetzt: "Ich kann mir immer vieles vorstellen."

Auch die FDP wird wohl am Montag in ihrer Vorstandssitzung darüber reden, wie Britta Hundesrügge auf SZ-Anfrage sagte. Für sich selbst schließt die Gautingerin eine Kandidatur aber aus. "Ich trete gern wieder als Gemeinde- und Kreisrätin an, aber nicht als Landrätin." Ähnlich äußert sich auch der derzeitige Dritte Landrat, Tim Weidner (SPD), der gegen Roth 2008 in einer Stichwahl verloren hatte. "Damals mit dem wohl besten Ergebnis als Sozialdemokrat hier", sagt der Starnberger. Aber noch mal antreten: "Nein." Stellvertreter bleiben - sogar unter Frey - könne er sich gut vorstellen: "Wir wären ein Super-Team." So deutlich formuliert es Vize-Landrat Georg Scheitz (CSU) aus Andechs zwar nicht, aber "Stellvertreter zu sein, macht mir viel Spaß." Roths Nachfolge anzutreten, habe er selbst nie im Sinn gehabt, aber: "Kreisrat würde ich sehr gern wieder werden."

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SZ vom 02.02.2019
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