Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Gauting:Schwarz-grünes Patt

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Gautinger Rathaus meldet schwarz-grünes Patt. Doch das Ergebnis wird noch korrigiert

Von Michael Berzl, Gauting

Die Grünen gehen in Gauting gestärkt aus der Wahl hervor. Ihre Fraktion ist künftig mit neun Sitzen gleich stark wie die der CSU. Theoretisch jedenfalls. Das besagt die vorläufige Sitzverteilung, die das Rathaus am Montag veröffentlicht hat. Doch dieses Ergebnis muss korrigiert werden, denn demnach wurden 31 Sitze verteilt, es gibt aber nur 30. Eine Fraktion muss also noch einen Sitz abgeben. Ob es die Grünen sind, wie in der CSU vermutet wurde, soll am Mittwoch geklärt werden. Mit zwei Sitzen ist nach dem Zwischenergebnis auch die SPD wieder vertreten, außerdem die UBG, mit jeweils drei Sitzen die FDP, "Miteinander Füreinander 82131" (Mifü) und die Liste "Piratenpartei - Menschen für Gauting". (MfG) Von der neuen Amtsperiode an ist der Gemeinderat deutlich größer als bisher.

Vom Mai an sitzen dort 30 statt 24 Mandatsträger. Von der Vergrößerung profitiert die CSU nicht, im Verhältnis ist sie sogar schwächer geworden. Entsprechend gedrückt ist dort die Stimmung. "Es wird sicher nicht einfacher werden, aber damit werden wir arbeiten müssen", sagt CSU-Fraktionssprecherin Eva-Maria Klinger. Sie beteuert, im Gemeinderat solle es nicht um Parteizugehörigkeiten gehen, sondern um Sachthemen. "Wir werden uns noch mehr als bisher darum bemühen müssen, dass wir Kompromisse finden, die tragfähig sind", sagt Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU). Feierlaune herrscht dagegen bei den Grünen. "Das ist doch ein sehr schöner Erfolg. Das freut mich sehr, weil damit auch unsere bisherige Arbeit im Gemeinderat gewürdigt wird", sagte Fraktionssprecherin Anne Franke. Sie glaubt, dass die Themen der Grünen nun mehr Gehör finden.

Die Wähler haben auch diesmal von den vielen Möglichkeiten des Wahlrechts in Bayern Gebrauch gemacht und die Reihenfolge der eingereichten Wahlvorschläge kräftig durcheinander gebracht. So wurde zum Beispiel Jürgen Schade, der bei den Grünen auf dem zunächst aussichtslosen Platz 18 angetreten war, weit nach vorne gehäufelt. Philine Ertsey hingegen, Listenführerin bei den "Menschen für Gauting", hat es nach jetzigem Stand nicht in den Gemeinderat geschafft. Auch Andreas Albath, streitbarer Vorsitzender der Initiative "Zukunft Gauting", der für die UBG kandidiert hat, verpasste den Einzug.

Für sechs der bisherigen Gemeinderäte bedeutet der Wechsel im Mai einen Abschied. Nicht mehr vertreten sind Beatrice Cosmovici von den Grünen, Angelika Högner, Benedikt Rüchardt und Lennart Hofstätter von der CSU, sowie Wolfgang Meiler, der diesmal nur als Bürgermeister kandidiert hat.

C SU: Brigitte Kössinger, Maximilian Platzer, Eva-Maria Klinger, Benedikt Kössinger, Michael Vilgertshofer, Florian Egginger, Stefan Ebner, Franz Jaquet, Matthias Körner, Hans-Michael Krepold (rückt nach, wenn Kössinger in der Stichwahl gewinnt); Grüne: Hans-Wilhelm Knape, Anne Franke, Jens Rindermann, Matthias Ilg, Annette Derksen, Susanne Köhler, Michaela Reißfelder, Heinz Moser, Jürgen Schade, Anna Fichert (rückt nach, wenn Knape in der Stichwahl gewinnt); FDP: Markus Deschler, Britta Hundesrügge, Victoria Beyzer; Piratenpartei - Menschen für Gauting: Tobias Mc Fadden, Tarek Luft, Stefan Berchtold; UBG: Richard Eck, Kirsten Platzer; Miteinander Füreinander 82131: Jürgen Sklarek, Stephanie Pahl, Harald Ruhbaum; SPD: Eberhard Brucker, Eva Wenzel .

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Quelle:
SZ vom 17.03.2020
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