Süddeutsche Zeitung

Klimawandel:Umweltschonend und lohnend

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Im Landkreis Starnberg machen neun Unternehmen beim "Ökoprofit" mit. Landrat Karl Roth ist beeindruckt von den vielen Energiesparpotenzialen

Von Michael Berzl, Starnberg

Der Name ist Programm: Unter dem Motto "Ökoprofit" suchen Firmen nach Möglichkeiten, die Umwelt zu schonen und davon auch noch finanziell zu profitieren. Das kann ganz banal der Verzicht auf Pappbecher sein oder eine energiesparende Einstellung bei der Heizung oder Videokonferenzen statt Besprechungstermine, die lange Anreisen nötig machen. Dieses Projekt läuft schon seit 20 Jahren, diesmal haben 14 Unternehmen aus den Landkreisen Starnberg, Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen mitgemacht. Dafür haben sie nun ihre Zertifikate erhalten.

"Alle Hochachtung", zollte der Starnberger Landrat Karl Roth (CSU) bei der feierlichen Verleihung den Teilnehmern. Es sei erstaunlich, dass es auch den Firmen, die schon öfter teilgenommen haben, immer wieder gelinge, Energiesparpotenziale zu finden. Der Wolfratshausener Wirtschaftsförderer Andreas Roß nannte die Aktion Ökoprofit ein "gutes Mittel, um die Betriebsblindheit zu überwinden". Und er ist überzeugt: "Das rechnet sich". Schließlich gebe es auch einen betriebswirtschaftlichen Nutzen. Dazu tragen auch Workshops und die Vernetzung der Teilnehmer untereinander bei. Beraten und unterstützt werden sie dabei von der Firma Arqum.

Der Landkreis Starnberg ist seit 2005 dabei, diesmal mit neun Unternehmen. Das sind 3M in Seefeld, die Akademie für politische Bildung in Tutzing, das internationale Bildungszentrum in Feldafing, das Klinikum Starnberg, die Marianne-Strauß-Klinik in Kempfenhausen, die Firma PTC Telekom in Wörthsee, das Logistik-Unternehmen Reichart in Gilching, die Schölderle Geräte- und Werkstofftechnologie GmbH in Andechs und das Global Leadership Center der Siemens AG in Feldafing.

"Es lohnt sich dranzubleiben", erklärte Arqum-Vertreter Philipp Poferl bei der Feierstunde im Starnberger Landratsamt. So sei es den Firmen durch Maßnahmen im Zeichen des Ökoprofit zum Beispiel gelungen, 1000 Liter Wasser einzusparen, zehn Tonnen Müll zu vermeiden und den Stromverbrauch um insgesamt 370000 Kilowattstunden zu verringern. Dieser Energieverbrauch entspreche dem Bedarf in 75 Einfamilienhäusern.

Beispiel Marianne-Strauß-Klinik: Allein dort wurden durch ein modernes Beleuchtungskonzept 20 000 Kilowattstunden Strom eingespart, hieß es bei der Übergabe der Zertifikate. Zugleich sei der Verbrauch an Kopierpapier von 840 000 auf 720 000 Blatt verringert worden.

Oder die Firma PTC. Dort wurden neue Getränkekühlschränke angeschafft, die weniger Energie verbrauchen. Außerdem kommen drei Mitarbeiter mit einem Elektro-Fahrrad ins Büro, der Chef mit einem Tesla. Und im Siemens-Tagungshaus wurde das Heizungssystem sparsamer gemacht.

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Quelle:
SZ vom 23.10.2018
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