Süddeutsche Zeitung

Bürgerbegehren:Mit Nachdruck für Gilchinger Umfahrung

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Mehr als 2000 Unterschriften hat eine Iniative gesammelt, die sich für die Westumfahrung einsetzt. Das reicht locker, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen

Von Christian Deussing, Gilching

Heinz Angermaier von der Initiative "Westumfahrung Jetzt" hat am Montag im Gilchinger Rathaus 2017 Unterschriften übergeben, mit denen ein neuer Bürgerentscheid zur Umgehung der Ortsdurchfahrt nach den ursprünglichen Plänen der Gemeinde gefordert wird. Die Bürgerinitiative ist überzeugt davon, dass somit das Planfeststellungsverfahren erheblich beschleunigt wird und eine Baugenehmigung für die Trasse noch in diesem Jahr zu erreichen ist.

Mit der umfangreichen Liste wurde das erforderliche Quorum um etwa 740 Unterschriften übertroffen - die meisten stammen aus Gilching Nord und der Ortsmitte. In den kommenden Wochen werden nun die Unterschriften und die Fragestellung für den Entscheid geprüft. Der Gemeinderat soll dann am 21. April entscheiden, ob der Antrag zulässig ist. Der Bürger müsse die Frage auf dem Stimmzettel eindeutig mit Ja oder Nein beantworten können, so Vize-Bürgermeister Martin Fink, der den Unterschriften-Ordner entgegennahm. Wenn auch diese Hürde genommen ist, wird es voraussichtlich am 5. oder 12. Juli zu dem neuen Bürgerentscheid kommen. Die Einwohner werden darüber entscheiden, "wie und wann" die Entlastungsstraße gebaut wird, erläuterte Fink.

Er geht davon aus, dass vom 21. April bis zum Bürgerentscheid im Juli die bisherigen Planungen ruhen würden. Diese resultieren noch aus dem erfolgreichen Entscheid vom Februar 2014, wonach die Westumfahrung nur mit "sicheren Rad- und Fußwegen" realisiert werden sollte - also mit einer Unterführung am Talbauernweg zum westlichen Naherholungsgebiet und mit dem Erhalt des Radwegs am Röchnerknotens nahe der Lindauer Autobahn.

Für Initiativen-Sprecher Angermaier ist der Weg zum Bürgerentscheid im Juli nur noch eine "reine Formsache". Die Gilchinger hätten es dann in der Hand, die Westumfahrung zügig zu realisieren oder mit "weiteren, jahrelangen Verzögerungen" rechnen zu müssen, sagte er bei der Übergabe der Unterschriften. Angermaier hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung bei der Abstimmung.

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Quelle:
SZ vom 24.03.2015
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