Süddeutsche Zeitung

Gauting:Zurück nach Hause

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Die ersten Senioren beziehen das Caritas-Altenheim in Gauting - darunter auch Bewohner des ehemaligen Marienstifts

Von Blanche Mamer, Gauting

Hellmut Baum darf das rote Band durchschneiden und offiziell als erster Bewohner ins neue Seniorenheim der Caritas in der Gautinger Schulstraße einziehen. Mehr als fünf Jahre hatte die Kommune keine Altenbetreuung, nun, nach mehr als drei Jahren Bauzeit, sind die neuen Gebäude, die die Kraillinger Architektin Michaela Weiss entworfen hat, fast fertig. Die drei Häuser haben jetzt eine neue Adresse: Josef-Cischeck-Platz 1 bis 3, benannt nach dem Gautinger Altbürgermeister, der den Bau des Marienstifts in den 60er Jahren mitinitiiert hatte und schräg gegenüber wohnte, bevor er die letzten Monate vor seinem Tod selbst im Marienstift gepflegt wurde.

Als letzter war Hellmut Baum, ehemaliger Schreiner aus Königswiesen, im November 2013 aus dem Marienstift in Gauting ausgezogen. Der 79-Jährige hatte in der Zwischenzeit einen Platz im Caritas-Haus in Gräfelfing bekommen. Er ist einer der wenigen der ehemaligen Bewohner, die nun nach Gauting zurückkehren. "Wir wollten, dass er als Erster kommt", sagt der Leiter der Einrichtung , Sebastian Etzel. Begonnen wird mit einer Wohngruppe; in den kommenden Tagen ziehen weitere Bewohner ein. Schon jetzt sind mehrere Familien dabei, die Zimmer für ihre Eltern und Großeltern einzuräumen, denn die Bewohner dürfen ihre eigenen Möbel mitbringen.

Noch sind nicht alle Räume bezugsfertig, dafür sind schon 28 Mitarbeiter und damit drei Viertel des Personals vor Ort und bei der Einarbeitung. Das lang gezogene Haupthaus, das quer zur Schulstraße steht, ist hell, luftig und freundlich. Insgesamt wird es 47 Wohnungen im Betreuten Wohnen geben, davon 30 Zwei-Zimmer-Wohnungen in den beiden Einzelgebäuden und 17 weitere Appartements im Haupthaus. Dazu kommen 51 Plätze in der Vollzeitpflege, die in vier Wohngruppen zusammengefasst sind und eigene Aufenthaltsräume mit großen Balkons haben. Zudem gibt es 20 Plätze für die Tagespflege. Das ist ein Novum für Gauting.

Die Bewohner werden kontinuierlich einziehen, sagt Etzel. Es werde voraussichtlich ein halbes Jahr dauern, bis das Haus voll ist. Als erstes würden die Senioren kommen, die in Gauting und dem Würmtal leben oder Verwandte in der Region haben. Allerdings seien auch einige Bewohner angemeldet, die von weiter her kommen, wie beispielsweise eine Seniorin aus Oberammergau. Die Wartezeit auf eine Wohnung betrage zwei bis sechs Jahre.

Betritt man das Haus, so fällt im Foyer sofort das leuchtend farbig Kleemann-Mosaik ins Auge, das durch eine Bürgerinitiative gerettet wurde. Die Kapelle im vorderen Teil des Hauses ist noch nicht ganz eingerichtet, Tabernakel, Ambo und Altar, auch die zwölf Kreuzweg-Stationen gibt es bereits, aber noch keine Stühle. Etzel erzählt, dass er auf der Suche sei nach der Orgel aus dem früheren Haus. Bis jetzt habe er aber noch nicht heraus gefunden, in welchem Depot sie sich befinde.

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Quelle:
SZ vom 15.01.2019
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