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Forschung:Was Demenz wirklich ist

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen. Er bezeichnet allgemein eine Minderung der geistigen Fähigkeiten durch krankhafte Veränderungen des Gehirns. Typische Symptome sind unter anderem der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, Einschränkung bei Kommunikation, Sprache und Denkvermögen, auffälliges Verhalten oder psychische Instabilität, sowie eine Veränderung von Wahrnehmung und Orientierung. Treten diese Symptome dauerhaft länger als sechs Monate auf und werden im Verlauf stärker, handelt es sich wahrscheinlich um ein "demenzielles Syndrom". Allein in Deutschland sind laut Deutscher Alzheimer-Gesellschaft rund 1,8 Millionen Menschen betroffen, in der Mehrzahl Frauen, nämlich 70 Prozent.

Unterschieden werden primäre und sekundäre Demenzen. Zu den wichtigsten Formen der primären Demenzen (90 Prozent) zählen Alzheimer-Demenz, Frontotemporale Demenz, Lewy-Körperchen- und Parkinson-Demenz - ausgelöst durch ein Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Ursachen für eine Vaskuläre Demenz durch Störungen der Hirndurchblutung können langwährender unbehandelter Bluthochdruck (Morbus Binswanger) oder Schlaganfälle sein. Sekundäre Demenzen (10 Prozent) können ausgelöst werden durch Depression, Alkoholsucht, Medikamentenmissbrauch, Schilddrüsenerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Mangelernährung.

Alzheimer betrifft mehr als 60 Prozent aller Demenzerkrankten, eine Diagnose bedeutet eine reduzierte Lebenserwartung. Bei 65- bis 80-Jährigen, die an Alzheimer-Demenz erkranken, liegt die Lebenserwartung durchschnittlich bei fünf bis sieben Jahren. Über 80-Jährige leben noch circa drei bis vier Jahre. Menschen mit Anzeichen einer Demenz vor dem 65. Lebensjahr haben durchschnittlich eine Lebenserwartung von acht bis zehn Jahren.

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