Süddeutsche Zeitung

Corona-Ausbruch bei Caterer:15 Schüler negativ getestet

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Eltern schicken Kinder aber vorsorglich nicht in den Unterricht an der Christian-Morgenstern-Schule in Herrsching.

Von Astrid Becker, Herrsching

Herrschings Eltern dürfte diese Nachricht zumindest etwas beruhigen: 15 Kinder der Christian-Morgenstern-Schule sind negativ auf das Corona-Virus getestet worden. Neun weitere Testergebnisse, darunter auch die der beiden betroffenen Lehrkräfte, stünden aber noch aus und würden für Mittwoch erwartet, wie Landratsamts-Sprecher Christian Kröck am Dienstagabend mitteilte. Am Montag hatten sich insgesamt 22 Schüler und die beiden Lehrer den Reihenuntersuchungen am Rathaus unterziehen müssen - nachdem sich am Wochenende herausgestellt hatte, dass auch zwei Kinder aus der ortsansässigen Asyl-Gemeinschaftsunterkunft im Kontext des Corona-Ausbruchs beim Gilchinger Caterer "Apetito" positiv getestet worden waren. Die beiden Kinder waren noch Anfang der vergangenen Woche in der Schule und hatten dort am Unterricht ihrer beiden Gruppen teilgenommen. Ihre Klassenkameraden aus diesen beiden Gruppen und deren jeweilige Lehrer mussten sich daher noch am Samstag in Quarantäne begeben.

Am Montag löste dies offenbar große Besorgnis auch bei anderen Eltern von Herrschinger Schülern aus. 61 Kinder fehlten an diesem Tag in der Schule, 4o Kinder waren es noch am Dienstag, die sich laut Rektorin Katharina Casper bis Ende der Woche abgemeldet haben - eine Möglichkeit, die Eltern im Zuge der Pandemie eingeräumt worden war und die sie nun auch wahrgenommen haben. Die Stimmung an ihrer Schule beschreibt die Rektorin aber als gut: "Die Kinder fühlen sich sicher, diejenigen, die nun zuhause geblieben sind, ebenso wie diejenigen, die am Unterricht teilnehmen." Man halte sich weiterhin strikt an das Hygienekonzept mit Abstandsregelungen, Maskenpflicht bei allen Bewegungen sowie Desinfektion und Händewaschen. Noch ein wenig öfter als zuvor werde gelüftet, sagte die Schulleiterin. Mit Gesundheitsamt, Rathaus und Landratsamt stehe sie permanent in enger Verbindung. "Wenn es etwas Neues gibt, werde ich immer sofort benachrichtigt." Das war auch am Samstag so, als bekannt wurde, dass sich die beiden Schüler bei ihrem Vater angesteckt haben, der in der Herrschinger Unterkunft wohnte. "Als wir davon erfahren haben, haben wir sofort alle Eltern der beiden betroffenen Schulgruppen informiert." Bewusst nur diese, wie sie sagt: "Wir wollten ja keine Panik erzeugen." Sie hofft nun, dass auch die noch ausstehenden Ergebnisse negativ ausfallen sein werden.

Auf negative Testergebnisse hoffen auch die Wirte Sonja Witiska, Franz Sinnreich und Michael Stannecker vom "Seehaus Raabe" in Wörthsee. Sie hatten ihr Lokal am Donnerstag vorsorglich geschlossen, nachdem einer ihrer Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden war, der aber keinerlei Kontakt zu Gästen gehabt und sich ohnehin im Krankenstand befunden hatte. Alle Mitarbeiter ließen sich nun auch testen, ihre Ergebnisse sind aber noch nicht bekannt. Insgesamt meldet das Landratsamt am Mittwoch 610 Infektionen seit Ausbruch der Pandemie, fünf mehr als am Vortag. Ob diese mit dem Ausbruch bei dem Caterer zu tun haben, wird laut Kröck noch geprüft.

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Quelle:
SZ vom 08.07.2020
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