Süddeutsche Zeitung

Corona-Krise im Landkreis Starnberg:Plattformen für lokale Firmen

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Betriebe können Lieferdienste auf Internetseiten präsentieren

Die Corona-Krise stellt den Einzelhandel vor eine schwierige Situation: Seit mehr als einer Woche haben viele Läden geschlossen, und selbst Geschäfte und Restaurants, die noch geöffnet haben dürfen, verzeichnen deutlich weniger Einnahmen, da aufgrund der Ausgangsbeschränkung ein Großteil der Kundschaft ausbleibt. Vor allem viele kleine, lokale Unternehmen kämpfen nun ums Überleben und versuchen auf Hauslieferungen umzustellen, um so die nächsten Wochen über die Runden zu kommen. Um solchen Geschäften zu helfen, hat Felix Hummel aus Feldafing mit ein paar Freunden nun eine Internetseite erstellt, auf der Läden aus dem Landkreis ihre Lieferdienste oder Alternativangebote aufzeigen und mit Kunden verknüpft werden können. Der 39-Jährige will Bürger dazu animieren, lokal zu kaufen und so ortsansässigen Läden durch die Krise zu helfen.

Die Idee für die Internetseite hatten die fünf Freunde bei einer Video-Konferenz und einem Glas Wein, erzählt Hummel. Sie seien darauf zu sprechen gekommen, welche enormen wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Krise vor allem für kleinere Unternehmen entstehen würden, "da haben wir uns gefragt, was wir tun können." Um Bürgern einen Überblick zu verschaffen, wo sie in ihrer Umgebung welche Dienstleistungen bekommen und somit lokale Unternehmen unterstützen können, haben sie die Website lokalversorgt.de kreiert.

Hier haben innerhalb von nur vier Tagen schon mehr als 20 Unternehmen ihre Angebote ausgeschrieben, darunter sind zum Beispiel einige Restaurants, Cafés und Supermärkte, aber auch ein Gartencenter, ein Kindermodeladen, Waschsalon, Schreibwarengeschäft, eine Kaffeerösterei oder ein Spielwarenladen, die seit der Zwangsschließung vergangene Woche nun Lieferdienste anbieten. Jeder kann auf der Website einen neuen Laden und neue Angebote selber hinzufügen. Die Internetseite soll Unternehmen mit den Bürgern im Landkreis vernetzen und die lokalen Geschäftswelt unterstützen.

"Die Geschäfte finden das super, dass es so eine Plattform gibt", erzählt Felix Hummel. Es habe ihn sehr getroffen, dass so viele lokale Läden durch die Corona-Pandemie kurz vor dem Aus stehen: "Da fühle ich mich auch verpflichtet, meinen Beitrag zu leisten."

Auch in Herrsching gibt es seit kurzem unter shopping-in-herrsching.de alle Informationen über die Angebote der Einzelhändler vor Ort. Diese Internetpräsenz hat der ortsansässige Gewerbeverein "Wir" erstellt. Nun will auch die Rathausverwaltung der Stadt Starnberg ihre heimischen Unternehmen stärken. Auf der Homepage der Stadt, starnberg.de, sollen sich künftig Bürger über Ladenöffnungszeiten, Lieferservices oder sonstige Leistungen informieren können. Dafür ruft die Stadt alle Starnberger Unternehmen dazu auf, Informationen über Öffnungszeiten, Sonderaktionen, Lieferservices, Online-Shops oder Gutscheine trotz vorübergehender Geschäftsschließung per E-Mail an standortfoerderung@starnberg.de zu übermitteln.

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Quelle:
SZ vom 28.03.2020 / chal, abec,phaa
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