Süddeutsche Zeitung

Kinderbetreuung:Mehr Krippenplätze in Berg

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Für die Erweiterung der Einrichtung auf Gut Biberkor steht  im Haushalt eine Million Euro bereit. Noch mehr investiert die Gemeinde in das neue Rathaus.

Von Sabine Bader, Berg

Die Gemeinde Berg will schuldenfrei bleiben und trotzdem ihr neues Rathaus für 14,7 Millionen Euro bauen. Ein ambitioniertes Vorhaben. "Für uns ist die Finanzierung ohne neue Schulden vorstellbar", sagte Bergs Bürgermeister Rupert Monn vorsichtig. Bis zum Jahr 2023 will die Gemeinde etwas mehr als neun Millionen in den Rathausbau investiert haben und den Rest der Summe dann in den Folgejahren. Vorsorglich denkt die Gemeinde dann auch über einen Kredit in Höhe von 3,9 Million Euro nach. Bereits im kommenden Jahr will man für Planungen des Neubaus 650 000 Euro in den Haushalt einstellen. Am Dienstag präsentierte die Rathausspitze dem Gemeinderat den Etatplanentwurf 2020, den die Gemeinderäte einstimmig billigten.

Zu den größten Projekten zählt neben dem geplanten Rathausneubau am Huberfeld auch die Erweiterung der Kinderkrippe auf dem Montessori-Grundstück in Gut Biberkor. Für rund eine Million Euro soll das Kinderhaus dort so umgebaut werden, dass eine neue Gruppe mit zwölf Kindern gut Platz findet. So hofft man im Augenblick den Bedarf decken zu können. Die Gemeinde muss den Umbau jedoch nicht alleine stemmen, sie rechnet mit staatlichen Zuschüssen in Höhe von 574 000 Euro für die Krippe.

Fast schon ein Dauerbrenner ist das geplante MTV-Sportheim. Dafür sind im Haushalt 961 000 Euro eingeplant. Insgesamt wird das Sportheim mit 1,3 Millionen Euro zu Buche schlagen. Das ist teurer als gedacht, weil man sich entschlossen hat, das Gebäude doch zu unterkellern, um dem Schützenverein Manthal eine neues Zuhause zu geben, der seit einem Brand in der dortigen Gaststätte heimatlos ist. 250 00 Euro zum Sportheimbau will der MTV beisteuert, 111 450 Euro gibt es voraussichtlich an Zuschüssen und 66 550 Euro zahlt der Sportschützenbund. Den Bauantrag für das neue Sportheim hat der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag gebilligt. Der MTV will 2020 mit den Arbeiten beginnen, 2021 soll das Sportheim dann fertig sein.

Für die Straßenbauarbeiten und die Wasserleitung im Etztal sind im kommenden Jahr 720 000 Euro im Haushalt eingeplant, die Bauarbeiten in der Etztalbreite sind bereits abgeschlossen. Der Wegebau zum Gewerbegebiet Oberer Lüßbach wird voraussichtlich mit 400 000 Euro zu Buche schlagen, die Wasserleitung dafür kostet noch einmal 200 000 Euro. Die kleine Parkanlage beim Hotel Schloss Berg, die die Bürger mit einem Seezugang zum Verweilen einladen soll und unter dem Schlagwort "Seeabstieg" bekannt ist, soll laut Monn im zeitigen Frühjahr 2020 in Angriff genommen werden. Für das Projekt veranschlagt die Gemeinde 200 000 Euro.

Die Gemeinde Berg hat sich vorgenommen, jedes Jahr ein Klassenzimmer der Oskar-Maria-Graf-Schule mit neuen Möbeln auszustatten. 24 000 Euro sind dafür vorgesehen. 60 000 Euro sind zudem für die Glasfasererschließung der Schule eingeplant und 20 000 Euro für die 16 Computer der iPad-Klasse. Auch für den Hausmeister der Schule wird die Arbeit leichter, denn er bekommt für 6000 Euro einen neuen Aufsitzrasenmäher.

Der gemeindliche Betriebshof erhält einen neuen Kastenwagen für 55 000 Euro. Und die Mitglieder der Bachhauser Feuerwehr können sich ebenfalls freuen, denn ihr neues Löschfahrzeug wird nächstes Jahr geliefert. Kostenpunkt: 215 000 Euro.

Neben den Feuerwehren unterstützt die Gemeinde auch Vereine: So erhält die Schützengesellschaft Sankt Sebastian in Aufkirchen einen Zuschuss von 10 000 Euro für ihre elektronischen Schießstände. Der TC Berg bekommt 4000 Euro weil nach Überschwemmungen im vergangenen Frühjahr Sanierungsarbeiten nötig geworden sind und die Gemeinde zudem die Jugendarbeit des Vereins fördern will. Der FSV Höhenrain kann sich über 20 000 Euro für einen Multifunktionstraktor freuen.

Und noch etwas: Den Haushalt haben Geschäftsleiter Erik Fiedler und die Mitarbeiter der Finanzverwaltung im Rathaus in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen aufgestellt. Denn im Herbst hat Kämmerin Dorothea Klempnow eine andere Stelle angenommen, was für viele Kollegen überraschend kam. "Für uns war es darum heuer eine große Herausforderung, den Haushalt wie gewohnt noch im alten Jahr präsentieren zu können", sagte Monn in der Sitzung.

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Quelle:
SZ vom 12.12.2019
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