Süddeutsche Zeitung

Aufkirchen:Das Müll-Problem

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Ein Wirt baut sein Tonnenhäuschen direkt an der Kirchenmauer. Die Kirchenverwaltung ist nicht begeistert und will den Bau vom Denkmalschutz prüfen lassen.

Von Sabine Bader, Aufkirchen

Wirtshaus-Mülltonnen an der Friedhofsmauer der Wallfahrtskirche: Die Aufkirchener kennen das Problem seit langem und ärgern sich. Auch in der Katholischen Kirchenverwaltung des Pfarrverbands ist man alles andere als glücklich - nicht nur über die Tonnen, sondern auch über das Müllhäuschen, das der Eigentümer des Gasthofs "Zur Post", Andreas Gröber, gerade auf seinem Grund direkt an die Kirchenmauer zimmern lässt. "Wir sind ganz und gar nicht begeistert", sagt Andreas Gams von der Kirchenverwaltung Aufkirchen zur SZ. Schließlich genieße die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrten Ensembleschutz. Ob es für den Bau des Müllhäuschens einer denkmalschutzrechtliche Genehmigung bedürfe, will der Kirchenverwalter jetzt mit dem Landratsamt Starnberg klären. Natürlich, so Gams, wolle er über das ganze Vorgehen auch noch mit dem Eigentümer reden, den habe er bisher aber noch nicht erwischt.

Bürger wie Gemeinderäte fragen sich ohnehin seit langem, warum Gröber seine Mülltonnen denn nicht auf dem großen Grundstück um die Gaststätte unterbringen kann und sie stattdessen an der Kirche abstellt - umgeben von einer zerfledderten Plastikplane. Kein schöner Anblick in der Ortsmitte. Wiederholt hatte Bürgermeister Rupert Monn in der Vergangenheit über das Problem mit Gröber geredet, passiert war lange nichts. Bis dieser dann in der vergangenen Woche das Müllhäuschen aus Holz zimmern ließ.

Sie sei froh, dass in den Dauerstreit endlich Bewegungen gekommen sei, sagte Anke Sokolowski von der FDP am Dienstagabend im Berger Gemeinderat. "Das ist wirklich schön." Gänzlich anderer Meinung ist in dieser Sache Elisabeth Fuchsenberger von der SPD. "Ich freue mich überhaupt nicht darüber," sagte sie. Denn schließlich würden jetzt dauerhafte Tatsachen geschaffen.

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Quelle:
SZ vom 21.06.2018
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