Süddeutsche Zeitung

Antrag:Herrschinger Senioren fordern Tagespflege

In der Gemeinde fehlen Plätze in der Tagespflege. Ein einziger Platz ist im Johanniterheim bekannt. "Neun Herrschinger müssen deswegen die Tagespflege in Inning und Steinebach in Anspruch nehmen, weil es in Herrsching keine gibt", kritisieren Behinderten- und Seniorenbeirat in einem gemeinsamen Antrag an den Gemeinderat. Darin fordern sie, dass in der Gemeinde mindestens 15 bis 20 Plätze geschaffen werden. Als mögliche Standorte schlagen die Beiräte das Oppelt-Grundstück in Lochschwab vor. Die Familie Oppelt hatte es der Gemeinde geschenkt mit der Auflage, es für soziale Zwecke zu nutzen. "Dieses Grundstück ist kurzfristig verfügbar, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und bereits im Eigentum der Gemeinde", heißt es in dem Antrag. Alternativen wären ein Neubau auf den Grundstücken an der Bahnhofstraße 35 und 38 oder die Anmietung des Heine-Verwaltungsgebäudes. Beides würde aber wohl erst in einigen Jahren realisiert werden können.

Vor einer Entscheidung über den Antrag möchte die Gemeindeverwaltung die aktuelle Bedarfsprognose für Pflegeplätze im Landkreis abwarten. Julia Schmidbauer, die in der Verwaltung das Fachgebiet Soziales leitet, informierte, dass das Bayerische Staatsministerium für nächstes Jahr eine Prognose in Aussicht gestellt habe. Den Antrag fand der Gemeinderat "sehr wichtig". Falls in der Untersuchung ein Bedarf für Herrsching sowohl für Tages- als auch Kurzzeitpflegeplätze gesehen werde, soll reagiert werden. Bürgermeister Christian Schiller bezweifelte aber, ob das eher kleine Oppelt-Gebäude dafür geeignet sei. Eine Tagespflege müsse wirtschaftlich arbeiten und sei Untersuchungen zufolge erst ab 16 Personen rentabel.

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SZ vom 18.11.2019 / pat
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