Süddeutsche Zeitung

Standort-Debatte:CSU legt Streit über Konzertsaal bei

Einige Abgeordnete wollten die Standort-Frage noch einmal neu diskutieren. Doch nun wird die Fraktion voraussichtlich für das Werksviertel stimmen.

Von Christian Krügel, München

Die CSU-interne Debatte um den richtigen Standort für einen neuen Konzertsaal in München dürfte beendet sein: Nach einem fast zweistündigen Gespräch mehrerer Landtagsabgeordneter mit Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnet sich in der CSU-Landtagsfraktion eine klare Mehrheit für eine Philharmonie im Werksviertel am Ostbahnhof ab. Am 24. Februar wollen die CSU-Parlamentarier einen entsprechenden Beschluss fassen.

Worüber noch einmal diskutiert wurde

Seehofer hatte am späten Dienstagnachmittag Abgeordnete, Kultusminister Ludwig Spaenle und Amtschefs betroffener Ministerien in die Staatskanzlei geladen, um den Streit um die Standortfrage beizulegen. Mehrere Abgeordnete, allen voran Ex-Wissenschaftsminister Thomas Goppel, hatten gefordert, das Votum des Kabinetts für das Werksviertel zu kippen und noch einmal die Idee einer ganzen Musikstadt in der Paketposthalle in Neuhausen zu prüfen.

Das soll Seehofer nach Berichten mehrerer Teilnehmer abgelehnt haben: Das Projekt sei für das jetzige Vorhaben zu groß dimensioniert, finanziell riskant und zeitlich nicht abzuschätzen. Sehr ernst nahmen die Vertreter der Staatsregierung aber offenbar Bedenken gegen eine Erbpachtregelung im Werksviertel. Grundstücksbesitzer Werner Eckart will dem Freistaat nur unter dieser Bedingung das Areal überlassen.

In den nächsten Tagen soll es deshalb noch einmal intensive Verhandlungen mit Eckart auf höchster Ebene geben. Eine Zustimmung der CSU-Fraktion scheint unabhängig davon sicher: Auch Befürworter der Paketposthalle kündigten dem Vernehmen nach an, sich einem Votum fürs Werksviertel zu beugen.

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SZ vom 17.02.2016 / Kc
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