Süddeutsche Zeitung

Sport:Olympische Vorspiele

Lesezeit: 1 min

Für die meisten Sportler aus der Region beginnen die Wettkämpfe in Pyeongchang jetzt erst so richtig. Für eine Athletin sind sie indes schon vorzeitig beendet.

Von Johannes Schnitzler

Die Olympia-Premiere von Snowboarderin Silvia Mittermüller endet mit Schmerzen.

Für Linus Straßer wird es erst nächste Woche ernst.

Danny aus den Birken (li.) mit Bundespräsident Steinmeier.

Damit das klar ist: "Wir sind hier nicht als Olympia-Touristen", sagte Nationalspieler Christian Ehrhoff. "Wir wollen etwas erreichen." Das will Frank-Walter Steinmeier auch, dessen erster Weg nach seiner Ankunft in Pyeongchang gemeinsam mit seiner Frau ins Gangneung Hockey Center führte, um die Eishockey-Nationalmannschaft zu besuchen - eines der wenigen deutschen Teams, das nicht unter dringendem Gold-Verdacht steht. Steinmeiers Mission lautet Motivation, und auch auf dem naturgemäß rutschigen Parkett bewies der Bundespräsident diplomatisches Gefühl. Seine Frau und er hätten im Südtirol-Urlaub bei einer Familie Ramoser genächtigt, deren Sohn in Mannheim spiele, glänzte Steinmeier mit Insiderwissen. Als Kapitän Marcel Goc (Mannheim) nicht sofort schaltete, rettete er die Situation mit einem Scherz: "So heißen dort aber alle", höhö. Steinmeier meinte wohl Joachim Ramoser, der in Mannheim ausgebildet wurde. Goc spielte zu der Zeit noch in der NHL. Und Ramoser mittlerweile in Ingolstadt.

Für das Eishockeyteam, in dem gleich sieben Münchner Profis (plus zwei Co-Trainer) stehen, haben die Spiele mit der Partie gegen Finnland an diesem Donnerstag endlich so richtig begonnen. Bislang hatten sie ihre olympischen Momente in Begegnungen mit Steinmeier, Model Lena Gercke, Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig oder US-Ski-Star Lindsey Vonn, mit der Yannic Seidenberg im Flugzeug die Sitzbank teilte.

Auch für Linus Straßer vom TSV 1860 wird es erst am Sonntag (Riesenslalom) und nächste Woche im Slalom und Teamwettbewerb ernst, die Kombination nutzte der Technik-Spezialist zum Einfahren; Lena Dürr (Germering) geht am Freitag im Frauen-Slalom an den Start.

Für Snowboarderin Silvia Mittermüller sind die Spiele dagegen bereits beendet. Die 34-Jährige aus Unterhaching erlitt im Training einen Meniskusriss, ging trotzdem im Slopestyle an den Start und rutschte an allen Hindernissen vorbei ins Ziel - mit "der wohl niedrigsten Wertung aller Zeiten", wie sie meinte. Aber irgendwie auch als Siegerin.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3867632
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 15.02.2018 / sjo
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.