Süddeutsche Zeitung

SPD-Chef Maget zu den Kommunalwahlen in München:"Die CSU steht für Stillstand"

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Der Münchner SPD-Chef Franz Maget über die unterbewertete Erfolgsaktie SPD, das überflüssige Prestigeprojekt Transrapid und warum er keine Angst hat, mit der U-Bahn zu fahren.

Birgit Kruse

sueddeutsche.de: Die Chancen für Christian Ude stehen gut, wieder für die SPD als Oberbürgermeister ins Münchner Rathaus einzuziehen. Doch auf Landesebene bleibt der Erfolg für die Sozialdemokraten aus. Warum?

Maget: Die drei größten bayerischen Städte sind in SPD-Hand. Das zeigt, dass die SPD eine Großstadtpartei ist. Wir treffen hier das Lebensgefühl der Menschen. Die CSU ist den meisten Städtern einfach zu konservativ. Doch im ländlichen Raum denkt die Bevölkerung oft anders. Dort kommt die konservative CSU besser an. Außerdem hat die SPD nicht überall die organisatorische und personelle Stärke wie in München. Da können und müssen wir noch besser werden.

sueddeutsche.de: Dann wäre jetzt sicherlich ein guter Zeitpunkt. Laut Umfragen steigt derzeit der Kurs der SPD-Aktie. Jetzt müssen Sie den Wählern nur noch erklären, warum sie sich das Papier gerade jetzt ins Portfolio legen sollen.

Maget: Das ist ganz einfach. Man muss immer dann einsteigen, wenn die Aktie unterbewertet ist. Das ist bei der SPD derzeit der Fall.

sueddeutsche.de: Was macht Sie so sicher, dass der Wert steigen wird?

Maget: Unsere Inhalte gewinnen immer mehr an Zustimmung. Vor allem in den Bereichen Bildung, Familie und Soziales. Außerdem schwächelt die CSU und steht zunehmend für Stillstand. Beckstein ist als Ministerpräsident schwächer als erwartet. Offensichtlich hat er nicht die Statur für einen guten Ministerpräsidenten.

sueddeutsche.de: Ein Thema, das unter anderem den Kommunalwahlkampf in München dominieren wird, ist der Transrapid. Warum ist die SPD so entschieden gegen den Bau?

Maget: Wir dürfen keine Steuergelder für ein sinnloses Prestigeprojekt zum Fenster rauswerfen. Der Transrapid ist sowohl verkehrspolitisch wie auch städtebaulich völliger Unsinn. Selbst Beckstein lässt erste Zweifel erkennen. Er hat nur nicht den Mut, das Projekt zu beenden.

sueddeutsche.de: Auch die Sicherheitspolitik wird nach den brutalen Überfällen in der U-Bahn eine wichtige Rolle spielen. Ist München noch eine sichere Stadt?

Maget: München ist die sicherste Großstadt Deutschlands und wird das auch bleiben. Wir werden gemeinsam mit der Polizei in bewährter Weise dafür sorgen, dass solche schlimmen Fälle Einzelfälle bleiben.

sueddeutsche.de: Und wie wollen Sie das machen?

Maget: Durch ein gutes Sicherheitskonzept wie etwa die Videoüberwachung in den Bahnhöfen. Auch wenn Kameras vielleicht keine Straftaten verhindern werden, müssen die Täter davon ausgehen, dass sie überführt werden.

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