Süddeutsche Zeitung

Solln:Kollektives Aufbegehren

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Protest gegen Verkehrssituation in der Georg-Strebl-Straße

Von Jürgen Wolfram, Solln

Wenn Anwohner kollektiv gegen sie aufbegehren, dann stimmt etwas nicht mit den Verkehrsverhältnissen vor ihrer Haustür. Das dämmerte dem Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln, zumal die Leute aus der Georg-Strebl-Straße in größerer Zahl in seiner jüngsten Sitzung aufkreuzten, um ihren Unmut zu bekunden. Jetzt wissen die Lokalpolitiker, dass es in der kleinen Straße im Osten von Solln nicht mal einen Gehweg gibt, ihre Ränder ständig von Ortsfremden vollgeparkt werden, sich sogar vermehrt Lastwagen durch sie hindurchquälen und Einbahnregelungen in Abschnitten manchmal fragwürdig sind. Zu alledem wird in der Georg-Strebl-Straße auch noch eifrig gebaut. Höchste Zeit also für "Maßnahmen", wie ein Anwohner-Sprecher forderte.

Wie diese aussehen könnten, darüber wurde im Bezirksausschuss lange diskutiert. Ein Gehweg und ein absolutes Halteverbot seien vom Planungsreferat immerhin schon mal angedacht, berichtete Reinhold Wirthl (CSU), Sprecher des BA-Unterausschusses Verkehr. Gleiches gelte für ein Linksabbiegeverbot von der Wolfratshauser Straße in die Georg-Strebl-Straße.

Bei allen Überlegungen sei jedoch zu berücksichtigen, dass der Verkehr nicht einfach nur verdrängt wird, etwa in die Friedastraße oder die Irmgardstraße. Und Lastwagen über 7,5 Tonnen müssten zulässig bleiben, schon wegen der Müllabfuhr und den Baustellenfahrzeugen, erklärte Wirthl. Den Anwohnern gab er zu bedenken, dass einem Gehweg "Unmengen von Parkplätzen" zum Opfer fallen könnten.

Bei soviel Wenn und Aber wollte die Stadtteilvertretung von konkreten Empfehlungen erst einmal absehen. Stattdessen verabschiedete sie einstimmig einen "Prüfantrag". Darin wird die Stadtverwaltung aufgefordert zu untersuchen, ob der Bau eines durchgängigen Gehwegs bis zur Heinrich-Vogl-Straße möglich wäre und welche Konsequenzen der für die Gesamtsituation in der Gegend hätte.

Unter die Lupe nahmen die Stadtviertelvertreter ebenso eine Einbahnregelung für den gesamten Verlauf der Straße sowie das erwähnte Linksabbiegeverbot. Die Anwohner und die Mitglieder des Bezirksausschusses sind nun in der Hoffnung vereint, dass die Prüfung bei den zuständigen Behörden in der Stadtverwaltung nicht allzu lange dauert.

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Quelle:
SZ vom 21.08.2019
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