Süddeutsche Zeitung

Sicherheitskonferenz in München:Demonstrieren im Schneetreiben für den Weltfrieden

Etwa 2200 Menschen protestieren gegen die Münchner Sicherheitskonferenz. Zwei Personen werden festgenommen.

Im Schneeregen von München haben am Samstagnachmittag 2200 Menschen gegen die Sicherheitskonferenz demonstriert. Sie zogen dafür symbolisch einen Ring um das Tagungshotel Bayerischer Hof.

Zu Beginn der Kundgebung auf dem Stachus zeigten einige Kurden verbotene YPG-Fahnen. Die Polizei schritt nicht ein, diese Teilnehmer müssen aber damit rechnen, dass gegen sie noch ermittelt wird.

Die Veranstalter hatten schon unter der Woche angekündigt, den türkischen Einmarsch in die kurdische Region Afrin in den Mittelpunkt der Proteste stellen zu wollen. Zahlreiche Teilnehmer forderten Freiheit für den inhaftierten Kurdenführer Abdullah Öcalan und ein Ende des PKK-Verbots.

Nicht nur für die Sache der Kurden wurde demonstriert, sondern auch dafür, Rüstungsexporte zu stoppen, Geld für Schulen und Soziales auszugeben anstatt für Waffen, und auch zu Solidarität mit Flüchtlingen riefen die Demonstranten auf: "Wer Waffen sät, erntet Flucht."

Angeführt wurde der Demonstrationszug wie jedes Jahr vom Motorradclub Kuhle Wampe, die sich sicherlich auch nicht über besseres Wetter beschwert hätten.

Während das Gros der Demonstranten über den Odeonsplatz zum Marienplatz zog, bildeten etwa 150 Menschen eine Friedenskette durch die Fußgängerzone. Ihre Botschaft: "Wir weigern uns, Feinde zu sein."

Unter den etwa 2200 Teilnehmern waren auch 200 Personen, die von der Polizei dem autonomen Spektrium zugeordnet wurden. Die Kundgebung verlief friedlich, allerdings kam es zu zwei vorübergehenden Festnahmen: einmal wegen Zeigens einer Öcalan-Fahne, einmal soll ein Teilnehmer einen "messerähnlichen Gegenstand" in der Hand getragen haben.

500 Polizisten begleiteten die Demonstration. Am Ende zog die Polizei ein positives Fazit: Der Protestmarsch sei friedlich verlaufen und die Mehrheit der kurdischen Demonstranten habe darauf verzichtet, verbotene Symbole zu zeigen.

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SZ.de/huy/imei
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