Süddeutsche Zeitung

Schwabing:Trauer um Manfred Drum

Ging es um sein Lieblingsthema, das hochwertig vernetzte Grün in der urbanen Stadt, konnte er leidenschaftlich werden. Manfred Drum, der Architekt und Förderer von partizipativ verstandener Demokratie, war alles andere als ein blendender Rhetoriker. Er konnte dennoch überzeugen, in einem Saal mit Politikern ebenso wie im Vier-Augen-Gespräch - weil man dem Idealisten glaubte, wenn er ein Anliegen als unterstützungswert und machbar einordnete. Drum focht Seite an Seite mit Naturschützern, Kulturvereine hatten in ihm einen Weggefährten, die Nachbarschaft Schwabing brachte er mit auf den Weg, etliche Gärten und Wohnprojekte.

2013 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande, für seinen Einsatz im Verein Urbanes Wohnen, den er mitgründete, und für Anstöße wie das urbane Naturnetz München. Vor drei Jahren warb er noch persönlich für eine Nord-Süd-Radachse zwischen der Heide am Stadtrand und Schwabing. Drum, 1934 in Mannheim geboren, wusste aber auch um die Notwendigkeit des Nachbohrens. Dass der Platz an der Loth-, Winzerer- und Georgenstraße auf seine Initiative nun schöner werden soll, wie im Dezember bekannt wurde, hat ihn sicher gefreut.

Manfred Drum, der fast bis zuletzt zu Hause in Schwabing lebte und den Pfleger, Familie und Nachbarn versorgten, ist am Donnerstagabend gestorben. Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt.

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Quelle:
SZ vom 22.02.2021 / tek
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