Süddeutsche Zeitung

Schwabing:Kaum Raser auf Fahrradstraßen

Auf Westschwabings Fahrradstraßen wird Geschwindigkeitsmessungen zufolge deutlich weniger gerast als von Bürgern und Lokalpolitikern befürchtet. Von 4916 Verkehrsteilnehmern, die vergangenes Jahr von der Kommunalen Verkehrsüberwachung überprüft wurden, sind 292 schneller als Tempo 30 gefahren. "Die Beanstandungsquote lag dabei mit einem Wert von 5,94 Prozent sehr deutlich unter dem stadtweiten Durchschnitt von zuletzt 11,3 Prozent", heißt es in einem Schreiben des Kreisverwaltungsreferats an den Bezirksausschuss Schwabing-West. Auch seien bis auf zwei Ausnahmen die Geschwindigkeitsübertretungen allesamt "geringfügig" gewesen - zu ahnden "lediglich mit einem Verwarnungsgeld".

Insgesamt 46 Mal hat die Verwaltung das Tempo in den Fahrradstraßen des Viertels gemessen, in der Clemens-, der Birnauer und der Winzererstraße. Weil die Beschwerden über rücksichtslose und zu schnell fahrende Autofahrer aber vor allem die Clemensstraße betrafen, legte die Behörde auf diese Straße einen besonderen Fokus. Denn Münchens erste Fahrradstraße ist Teil eines Pilotprojekts, mit dem getestet werden soll, ob es sinnvoll sein könnte, in ganz München die bislang gültige Rechts-vor-Links-Regelung in Fahrradstraßen in ein Vorfahrtsrecht für Radler umzuändern. Doch die Kontrollen der Verkehrsüberwachung ergaben kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Straßen. Die Beanstandungsquote variierte nur minimal, in der Clemensstraße lag sie bei lediglich 5,81 Prozent.

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SZ vom 14.05.2020 / eda
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