Süddeutsche Zeitung

Rekord:Sparsamer geht's nicht

An der TU tüfteln Studenten an einem Gefährt, bei dem es vor allem auf den geringen Verbrauch ankommt

Die Bestmarke steht. Im Sommer 2016 haben Studenten und Alumni der Technischen Universität München einen Rekord für das effizienteste Elektroauto der Welt aufgestellt: Das zigarrenförmige Gefährt fuhr auf einer Teststrecke 25 Kilometer so sparsam, dass es umgerechnet mit einem Liter Super 11 000 Kilometer weit gekommen wäre. Es steht im Guinness-Buch der Rekorde - und es ist ein großes Erbe.

Denn an der TU finden sich seit 2002 jedes Jahr neue Teams zusammen, um sparsame Elektroautos zu konstruieren. Und statt ihre Vorgänger übertreffen zu wollen, wagen die Studenten nun lieber etwas Neues. Sie wechselten in die Kategorie "Urban Concept", gingen einen Schritt in Richtung Alltagstauglichkeit. Ergebnis ist der "muc017": Er muss bei Regen fahren können, der Fahrer muss aufrecht sitzen und mindestens 70 Kilo wiegen, die Tür muss sich zur Seite hin öffnen, und es muss Scheinwerfer und Hupe geben, erklärt Christine Schöber, eine der 45 Mitglieder im aktuellen "TUfast-Eco"-Team. 103 Kilogramm wiegt der "muc017", mehr als vier Mal so viel wie die Zigarrenfahrzeuge zuvor. Und auch die Anforderungen im Wettbewerb sind härter: Der Parcours enthält eine Steigung, man muss einmal anhalten und neu anfahren. Doch der Erfolg ist geblieben: Im Mai gewannen die Studenten der TU auf Anhieb den Wettbewerb "Educ Eco" in Valenciennes, beim "Shell Eco Marathon" in London kamen sie auf Rang zwei. Dabei ist der Neue gefräßiger als die Prototypen: Umgerechnet käme er pro Liter Super nur knapp 1700 Kilometer weit. Das ist freilich ein Wert, von dem Fahrer echter Autos träumen.

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Quelle:
SZ vom 29.07.2017 / wet
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