Süddeutsche Zeitung

Rathaus:Erste Adresse

Eine Dienstwohnung am Marienplatz steht seit einem Jahr leer

Eigentlich ist es kaum zu glauben: am Marienplatz steht seit einem knappen Jahr eine Wohnung leer - und zwar im Rathaus. Insgesamt drei Dienstwohnungen der Stadt gibt es dort. In der einen wohnt ein Schlosser, in der anderen ein Elektriker, doch für die dritte ließ sich einfach kein Mieter finden.

Dabei hört sich die Wohnung im fünften Stock des Rathauses nicht gerade übel an: drei Zimmer, 80 Quadratmeter, und zum Einkaufen müsste man ja eigentlich nur aus der Haustür fallen. Wie viel die Miete beträgt, will das zuständige Kommunalreferat nicht verraten. Billiger als sonst in der Altstadt ist sie aber bestimmt. Voraussetzung für einen Einzug ist, dass man in der Hausverwaltung des Rathauses arbeitet - und exorbitante Gehälter gibt es wohl nicht. Trotzdem will niemand der städtischen Mitarbeiter, die in Frage kommen würden, in die leere Dienstwohnung einziehen. Weil es sich die Stadt aber auch nicht leisten will, im Rathaus Zimmer leerstehen zu lassen, wird die Wohnung nun einfach zu Büros umgebaut. Was aber ist denn der Haken an der Wohnung? Vielleicht liegt es schlicht daran, dass es sich mit dem Chef als Nachbarn auch in der Freizeit schlecht abschalten lässt.

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Quelle:
SZ vom 07.01.2017 / chrh
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