Süddeutsche Zeitung

Ramersdorf:Angst vor mehr Verkehr

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Bedenken der Lokalpolitiker wegen neuer Büroflächen

Mit einer gehörigen Portion Skepsis verfolgen die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach aktuelle Überlegungen zu einer Nutzungsänderung des Anwesens Werinherstraße 83. Wie Wolfgang Thalmeir (CSU) in der Sitzung des Gremiums erläuterte, handle es sich dabei um ehemalige Siemens-Produktionsflächen. Bei der Stadt ist der Antrag eingereicht worden, sie in Büroflächen umwandeln zu dürfen. Da dazu auch die Meinung des BA eingeholt wird, befasste sich damit zunächst der Unterausschuss Bauvorhaben, Stadtplanung und Bürgerbeteiligung, dessen Vorsitzender Thalmeir ist. In der von ihm vorgelegten und einstimmig verabschiedeten Stellungnahme heißt es, der BA habe "erhebliche Bedenken" gegen diese Anträge auf Nutzungsänderung in Büroflächen. Diese könnten nur dann positiv beschieden werden, wenn die nach Stellplatzsatzung vorgeschriebenen Stellplätze auch auf den jeweiligen Grundstücken nachgewiesen werden. Ihre Forderung begründen die Lokalpolitiker damit, dass die Bewohner der angrenzenden Gebiete schon jetzt klagen, dass die Straßenzüge von Mitarbeitern der in den Büros ansässigen Firmen komplett zugeparkt würden. "Der ständige Parksuchverkehr ist ein weiteres Ärgernis in den angrenzenden Wohngebieten."

Anschließend wird in der Stellungnahme auf die Argumentation des Antragstellers eingegangen: "Es mag durchaus sein, dass das Gelände durch den ÖPNV sehr gut erschlossen ist. Leider ist es jedoch eine bekannte Tatsache, dass eben nicht alle Mitarbeiter tatsächlich den ÖPNV für die Fahrt zur Arbeit nutzen." Es dürfe hier jedenfalls kein Präzedenzfall geschaffen werden, warnen die BA-Mitglieder. Der Investor sei ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass er nicht damit rechnen könne, von den Auflagen der Stellplatzsatzung befreit zu werden. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwieweit es möglich ist, in den angrenzenden Wohngebieten Parklizenzgebiete auszuweisen.

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Quelle:
SZ vom 19.08.2015 / gru
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