Süddeutsche Zeitung

Polizeieinsätze auf dem Oktoberfest:Bissige Besucher und Blaulichtfetischisten

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Schlägerei im Bierzelt

Dass er im Festzelt auf einer Bank getanzt hat, kam bei seinen Tischnachbarn wohl nicht gut an: Ein 30-Jähriger wurde am späten Dienstagabend von mehreren Männern erst von der Bank gezogen. Als er auf dem Boden lag, traten sie auf ihn ein und schlugen ihn mit Fäusten. Das Opfer wurde mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma in ein Münchner Klinikum eingeliefert.

Einer der Schäger, ein 29 Jahre alter Einzelhandelskaufmann, konnte noch am Tatort festgenommen werden. Die anderen Täter flüchteten zunächst unerkannt. Im Laufe der Nacht konnte allerdings das Hotel der Männer ausgemacht werden, die zu einer Reisegruppe aus Moers gehörten.

Insgesamt wurden fünf Personen festgenommen, die auf den 30-Jährigen eingeschlagen haben sollen. Die Männer wurden jedoch im Laufe des Tages wieder entlassen, da sich die Verletzungen des 30-Jährigen als weniger schwerwiegend herausstellten als zunächst gedacht.

Wiesnbesucher interessiert sich für Polizeiblaulicht

Ein 32-jähriger Wiesnbesucher fliel am Mittwochabend durch sein besonderes Interesse an einem Polizeidienstfahrzeug auf. Der Ingenieur wollte sich nach seinem Wiesnbesuch offenbar ein ganz besonderes Souvenir sichern. Gegen 23 Uhr beobachteten Polizisten den Mann dabei, wie er versuchte, die Schraube eines Blaulichts auf einem Polizeibus aufzuschrauben. Der Mann muss nun mit einer Anzeige wegen versuchtem Diebstahl rechnen.

"Sieg heil" Rufe vor der Kamera

Eine Gruppe Polizeibeamter wurde am Mittwochabend bei ihrer Streife von einem Kamerateam des Münchner Merkur begleitet, als ein 39-Jähriger gegen 21 Uhr vorbeiging. Mit Blick auf die Polizisten rief er laut und deutlich vernehmbar "Sieg heil". Mit dem Einverständnis des 39-Jährigen filmten die Kameraleute direkt noch sein "Geständnis". Es dauerte jedoch nicht lange, bis der Mann wesentlich leisere Töne anschlug. Im Polizeibericht heißt es: "Nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wurde der dann doch sehr weinerliche 39-Jährige aus dem Gewahrsam entlassen."

Polizisten durch Bisse verletzt

Gleich zwei Mal biss ein 20 Jahre alter Mann am Mittwochabend zu. Gegen 23 Uhr versuchte eine Streife der Polizei zwei streitende Männer vor einem Festzelt zu trennen. Einer von ihnen war so aggressiv, dass ihn einer der Beamten zu Boden bringen musste. Dort biss der 20-Jährige dem Polizisten in die Hand. Als es diesem gelang, sich zu lösen, sprang der junge Mann ihm in den Rücken. Ein weiterer Beamte brachte den Wiesn-Besucher erneut zu Boden. Dabei biss dieser dem Beamten in die Innenseite des Oberschenkels.

Die beiden Polizisten zogen sich dadurch zwar leichte Verletzungen zu, blieben aber nach ambulanter Behandlung einsatzfähig. Der bissige Wiesnbesucher wurde zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen.

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