Süddeutsche Zeitung

Polizei München:Anruf unter der 110: Betrüger prellen Frau um 50 000 Euro

Die falschen Polizisten behaupteten am Telefon, eine rumänische Räuberbande habe es auf die 58-Jährige abgesehen. Die "echte" Polizei betont, dass sie nie über die 110 nach draußen telefoniert.

Von Thomas Schmidt

Eine 58-jährige Frau aus Grünwald ist professionellen Betrügern auf den Leim gegangen, die sie um mehr als 50 000 Euro erleichtert haben. Ein "Kommissar Haupt" hatte sich per Telefon bei ihr gemeldet, im Display leuchtete die 110 auf.

Der falsche Polizist behauptete, Ermittler hätten ein Mitglied einer rumänischen Räuberbande kontrolliert und bei dem Mann eine Liste mit Adressen gefunden. Auf dem Papier stand angeblich die Adresse der 58-Jährigen und dass sie mehrere Zehntausend Euro auf der Bank und im Haus einen Tresor habe. Weil das zufällig stimmte, glaubte die Frau dem Anrufer.

Schließlich schaltete sich sogar ein falscher Interpol-Ermittler ein, der die Frau über eine Telefonnummer des Bundeskriminalamts anrief. Er forderte sie auf, alle ihre Wertsachen in eine Tasche zu packen und sie einer Frau zu übergeben. Wenige Minuten später klingelte die Unbekannte an ihrer Tür, nahm die Tasche und verschwand.

Die "echte" Polizei betont, dass sie nie über die 110 nach draußen telefoniert und keinesfalls Geldübergaben vorschlägt.

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Quelle:
SZ vom 06.03.2017/tbs
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