Süddeutsche Zeitung

Polizei auf dem Oktoberfest:Sexuelle Übergriffe auf der Wiesn

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Ein 32-Jähriger Mann konnte gefasst werden, er sitzt nun in Haft. Außerdem im Polizeibericht: eine Masskrug-Attacke, ein ausrastender Brite im Dirndl und Geisterbahn-Einbrecher.

Auf dem Hügel vor der Bavaria hat sich am Freitag gegen Mitternacht ein 32-jähriger Handwerker an einer alkoholisierten 25-Jährigen aus dem Raum Stuttgart vergangen. Wie die Polizei mitteilt, legte sich die Frau nach dem Besuch im Festzelt auf die Grünfläche. Der Mann näherte sich und griff ihr unter das Dirndl. Der Übergriff wurde jedoch von einem Sicherheitsmitarbeiter beobachtet. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und sitzt in Haft.

Taschendiebfahnder haben darüber hinaus ebenfalls am Freitag zwei Männer festgenommen, die Frauen in Zelten sexuell belästigt hatten. Ein 31-Jähriger hatte im Hofbräuzelt zwei Frauen an den Po gefasst. Diese hatten ihn daraufhin auf die Hand und ins Gesicht geschlagen. Ein 48-Jähriger schließlich hatte sich im Weinzelt in der Warteschlange an die vor ihm wartenden Frauen gedrückt und dabei sein entblößtes Glied an ihnen gerieben. Gegen die zwei Männer wurden Betretungsverbote für die Wiesn beantragt.

Masskrug-Attacke aus dem Hinterhalt

Vor einer Bar an der Landwehrstraße hat ein 21-jähriger Student aus München am Mittwochmorgen gegen 1.20 Uhr einen 43-Jährigen von hinten mit einem Masskrug niedergeschlagen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren die zwei Männer zuvor in Streit geraten, der Student hatte den anderen zuvor schon einmal niedergeschlagen. Bei dem Schlag mit dem Masskrug, der offenbar aus einem Wiesn-Zelt gestohlen war, ging der Krug zu Bruch. Der 43-Jährige wurde am Kopf und an der Hand verletzt, konnte aber nach einem Tag aus der Klinik entlassen werden. Der 21-Jährige, der 1,7 Promille intus hatte, wurde von einer Polizeistreife festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Mann im Dirndl rastet aus

Ob es sich um einen speziellen Auswuchs britischen Humors oder um einen Spanner handelte, konnte die Polizei nicht sagen. Ein mit 1,5 Promille ziemlich angetrunkener Londoner versuchte am Freitagabend, sich Zutritt zur Damentoilette im Hackerzelt zu verschaffen - der Mann trug ein Dirndl. Als der Ordnungsdienst den 31-Jährigen mehrmals an dem Vorhaben hinderte und aus dem Zelt warf, reagierte dieser äußerst aggressiv und schlug vor dem Zelt auf einen Polizisten ein. Da der Brite über keinen festen Wohnsitz in Deutschland verfügt und keine Sicherheitsleistung aufbringen konnte, blieb er in der Haftanstalt.

Festnahme wegen Hitlergruß

Zwei Touristen sind am Samstag wegen verbotener rechtsextremer Symbole vorübergehend festgenommen worden. Wie die Polizei mitteilte, streckte um 1.15 Uhr ein 30-jähriger Schweizer vor anderen Wiesn-Gästen den rechten Arm zum Hitlergruß empor und rief "Heil dem Führer". Als die Polizei hinzukam, wiederholte er den Gruß zwei Mal; er hatte mehr als 2,2 Promille Alkohol im Blut. Gegen 12.30 Uhr wollte dann ein 38-jähriger Südtiroler aus Bozen das Festgelände betreten, zeigte dabei aber offen, dass er sich einen SS-Totenkopf auf den Hals hatte tätowieren lassen. Der Mann musste die Tätowierung bedecken, eine Sicherheit hinterlassen und die Wiesn verlassen.

Einbruch in die Geisterbahn

Am Samstagabend gegen 22 Uhr sind ein 20- und ein 22-Jähriger in eine Geisterbahn eingebrochen. Weil die beiden betrunkenen Männer - sie hatten rund 1,5 und 1,7 Promille im Blut - am Generator herumspielten, lösten sie den Nothalt der Geisterbahn aus, woraufhin Mitarbeiter nach dem Rechten sahen und auf die beiden Männer trafen. Den 20-Jährigen konnten die Angestellten festhalten, der 22-Jährige türmte, wurde aber später von einer Mitarbeiterin erkannt. Da er eine Zange aus der Werkstatt im Wert von 50 Euro bei sich hatte, wurden die beiden Männer wegen schweren Diebstahls angezeigt.

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