Planegg: Wert-Stoff

Im Planegger Altmetall findet sich ein Renaissance-Helm

"Was die Leute so alles wegwerfen", mag sich Holger Schmidt gedacht haben, als er vor einigen Tagen aus dem Altmetall-Container am Planegger Wertstoffhof einen verzierten Metall-Helm fischte. Der Betriebsleiter der Firma "Regenbogen Arbeit", die den Wertstoffhof managt, ging mit dem Fundstück zur Leiterin des Planegger Archivs, Erika Klemt. Und die staunte nicht schlecht: Was sie da in Händen hielt, sah ganz nach einem handgefertigten Renaissance-Helm aus, wie er im 16. und 17. Jahrhundert hauptsächlich von Wachpersonal in ganz Europa getragen wurde.

Natürlich war sich Klemt nicht sicher, ob sie da ein Original in Händen hielt, deshalb setzte sie sich mit dem Ingolstädter Armeemuseum in Verbindung und schickte erst einmal ein paar Fotos des Fundstücks. "Handgemacht ist der ganz sicher", meint Klemt, "aber es ist wirklich schade, dass wir nichts über die Geschichte dieses einmaligen Fundstücks wissen, zurückverfolgen lässt sich das ja leider auch nicht". Das wertvolle Stück gehört jetzt der Gemeinde Planegg und wird einen Ehrenplatz im Archiv finden - vorausgesetzt, die Echtheit bestätigt sich. Vielleicht wandert der Helm auch ins Museum, denn "dass der, wenn er echt ist, einiges wert ist, bin ich mir sicher" , meint die Archivarin. Solche Helme gehören zur Gruppe der Morion, offene Helme ohne Visier, die in der ersten Hälfte des 16 Jahrhunderts bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts benutzt wurden.