Planegg: Pro statt light

Die Volleyballerinnen aus dem Münchner Westen wollen sich in ihrem zweiten Zweitligajahr im Mittelfeld etablieren - und treiben ihre Professionalisierung voran.

Eine nette Geschichte vorweg: Sven Lehmann, der Trainer von Planegg-Kraillings Zweitliga-Volleyballerinnen, steht im Kader des Männer-Zweitligisten TSV Grafing - als Zuspieler und Backup von Fabian Wagner. Der Grund: Grafings Trainer Alexander Hezareh kennt Lehmann noch aus seiner Zeit bei Planegg-Krailling als sehr passablen Zuspieler. Außerdem absolviert Hezarehs eigentlicher zweiter Steller Felix Broghammer nach seinem bestandenen Abitur gerade eine Barkeeper(!)-Ausbildung in Australien. Das Gute ist: Lehmann hat gerade noch ein wenig Zeit, denn Planeggs Frauen haben zum Auftakt spielfrei. Sie steigen erst in zwei Wochen beim Titelanwärter Neuwied in ihre zweite Zweitligasaison ein.

Lehmann hat Planegg mit vielen Mitstreitern 2018 in die zweithöchste deutsche Spielklasse gehievt - und die Strukturen des Klubs werden immer professioneller: Zwei Physiotherapeutinnen gibt es statt wie bisher einer, in Florian Zach und Felix Ottenbacher zwei Co-Trainer statt wie bisher einem, das Ärztenetzwerk ist gewachsen, der Etat auf rund 80 000 Euro - und der Scout hat nun Data Volley Pro statt Light zur Verfügung, was ihm mehr Möglichkeiten bei der Spielanalyse bietet.

Der Kader, mit dem Lehmann einen Mittelfeldplatz sichern und sich in der Liga etablieren will, hat sich leicht verändert. Verlassen haben den Klub die Zuspielerinnen Romy Hagn (Karriereende) und Stefanie Rudolf (zum Drittligisten Mauerstetten) sowie das Mittelblocktalent Melody Echipue, die 17-Jährige möchte sich auf ihr Abitur konzentrieren. Dafür sind die Außenangreiferinnen Anna Thomann und Laura Heilrath wieder dabei, die vergangene Saison wegen Verletzungen fast komplett ausgefallen waren. Zuspielerin Kira Böhm und Diagonalspielerin Ann-Kathrin Stichlmair stoßen aus Planeggs Nachwuchs dazu - und aus Schwabing kommt Anne Sünkeler.