Süddeutsche Zeitung

Planegg:Holpriger Impfstart

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Umbuchung zur neuen Außenstelle erweist sich als schwierig

Von Annette Jäger, Planegg

Seit Montag wird im neuen Impfzentrum Planegg geimpft, doch die Terminumbuchung vom Impfzentrum in Unterschleißheim zur neuen Außenstelle nach Planegg verlief am Dienstagfrüh noch holprig. Zwar hieß es bei der Eröffnung am Montag, dass Bürger, die bereits einen Termin in Unterschleißheim haben, diesen nach Planegg verlegen lassen können. Doch am Dienstag gerieten einige bei dem Versuch an "freundliche, aber überforderte" Mitarbeiter, die den Anrufern nahelegten, von einer Umbuchung doch bitte Abstand zu nehmen, berichtete eine 86-jährige Gräfelfinger Bürgerin. Inzwischen ist das Problem laut Landrat Christoph Göbel (CSU) behoben. Auch bei ihm hätten sich schon Bürger am Dienstag mit dem Problem gemeldet.

Kommunikation und Logistik seien der Grund dafür gewesen, dass einige Bürger am Dienstagfrüh abgewiesen wurden, die ihren Termin nach Planegg umbuchen wollten. Der Landrat hatte die Möglichkeit der Umbuchung zwar am Montag bekanntgegeben, doch bis zum letzten der mehr als 50 Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Unterschleißheim, Betreiber des Zentrums, schien dies am Dienstag noch nicht vorgedrungen zu sein, meinte er. Die Mitarbeiter hatten die abgelehnte Umbuchung mit der enormen Logistik begründet, die dies bedeuten würde. Tatsächlich müsse jede Umbuchung "per Hand" erfolgen, sagte Landrat Göbel.

Die Software des Bayerischen Impfzentrums sei nicht in der Lage, dies automatisiert zu vollziehen. "Das bindet natürlich Kapazitäten", sagte Christoph Göbel. Er bleibe jedoch bei seiner Aussage, dass die Terminumbuchung möglich sei. Und so seien bereits im Laufe des Dienstags dann noch erfolgreiche Terminverlegungen zustande gekommen.

Eine weitere logistische Herausforderung sei tatsächlich die Lieferung des Impfstoffs nach Planegg. Beliefert wird das Impfzentrum in Unterschleißheim, von dort werden Impfdosen nach Planegg in die Außenstelle gebracht. Der Biontech-Impfstoff, der derzeit den über 80-jährigen Bürgern verabreicht wird, sei nur drei Tage haltbar. Um nichts übrig zu behalten - aus einer Impfflasche können sechs Impfdosen gewonnen werden - müsse man die Anzahl der verfügbaren Impfdosen und die Impftermine genau koordinieren, sagte Göbel.

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SZ vom 04.03.2021
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