Süddeutsche Zeitung

Planegg:Betreuungsverein soll Konzept 2021 vorlegen

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Von Rainer Rutz, Planegg

Es ist ein Procedere, das sich im Planegger Gemeinderat seit mehreren Jahren wiederholt: Wenn der Finanzausschuss des Gemeinderats über den Haushalt des Würmtaler Vereins "Betreutes Wohnen zu Hause" berät, wird jedes Mal das Konzept des Vereins hart kritisiert und ein neues, zukunftsfähiges gefordert. So war es auch dieses Mal im Ausschuss. Cornelia David (Freie Wähler) beispielsweise, die das Verfahren schon aus früheren Jahren kennt, meinte dieses Mal, das im vergangenen Jahr vom Verein gegebene Versprechen für ein neues Konzept sei wieder einmal nicht eingehalten worden. Verändert worden seien lediglich die vorgelegten Haushaltszahlen. Dazu komme, dass die Zahl der abgeschlossenen Verträge ständig rückläufig sei.

Derzeit gibt es elf Betreuungsverträge, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von zehn Verträgen. Die preiswerteren Basisverträge wurden im laufenden Jahr nur noch 19 mal vergeben, im Jahr davor waren es noch 25 Verträge. Florian Zeller (Freie Wähler) hält das Konzept angesichts eines errechneten Etats für 2021 von rund 110 000 Euro für wenig aussagekräftig. Einer der Gründe für die nicht gerade rosige Situation des Vereins bestehe wohl auch in der derzeitigen Personalsituation, sagte die derzeitige Vorsitzende Karin Wolf. Die Stelle der Pflegemanagerin Karin Frost, die diese Position von Anfang an hatte, werde im Dezember frei; die Vollzeitstelle soll in zwei Teilzeitjobs aufgeteilt werden. Einer davon ist bereits besetzt, der andere wurde ausgeschrieben. Auch die Corona-Pandemie macht dem Verein offenbar zu schaffen. Karin Wolf erklärte, die Lage sei dadurch zusätzlich erschwert.

Der Verein, der durch die Gemeinden Planegg, Gräfelfing und Krailling getragen wird, hat seinen Sitz in Krailling. Durch verschiedene Vertragsmodelle können sich ältere Menschen ein unterstütztes Leben in den eigenen vier Wänden sichern. Der 2004 gegründete Verein sollte sich eigentlich nach einigen Jahren finanziell selbst tragen. Davon ist man weit entfernt; für das nächste Jahr wird ein Defizit von rund 50 000 Euro erwartet.

Wie soll es weitergehen? Die Vorsitzende Karin Wolf gestand ein, man habe wohl in der Vergangenheit zu wenig Werbung für den Verein gemacht. Das werde sich ändern. Da alle Ausschussmitglieder die ursprüngliche Idee des Vereins unterstützen, wurde ein weitere Aufschub für ein neues Konzept gewährt: Es soll nun bis zum April 2021 vorliegen.

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Quelle:
SZ vom 23.11.2020
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